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Jugendliche in NRW wegen Terrorverdachts angeklagt

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Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf erhebt Anklage gegen drei Teenager. Verdacht auf Planung islamistischer Anschläge via Telegram. Ermittlungen laufen seit Frühjahr 2024.

Die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf hat Anklage gegen drei Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen erhoben. Der Vorwurf: Vorbereitung eines islamistischen Terroranschlags. Diese Entwicklung markiert einen besorgniserregenden Trend in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland.

Die Verdächtigen, zum Zeitpunkt ihrer Festnahme 15 und 16 Jahre alt, befinden sich seit Ostern 2024 in Untersuchungshaft. Das Landgericht Düsseldorf, ein Gericht der zweiten Instanz, hat kürzlich die Fortdauer der Haft angeordnet. Die Anklage umfasst ein Mädchen aus Düsseldorf, eine Jugendliche aus Iserlohn und einen Jugendlichen aus Lippstadt.

Laut Ermittlungen tauschten die Beschuldigten über den Instant-Messaging-Dienst Telegram Pläne für potenzielle Anschläge aus. Die diskutierten Ziele umfassten Kirchen, Gerichtssäle, Bahnhöfe und Polizeireviere. Die Ideologie der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) spielte dabei offenbar eine zentrale Rolle.

Die Polizei in Hagen wurde zunächst auf die 16-Jährige aus Iserlohn aufmerksam. Es gab Hinweise, dass sie plante, sich dem IS anzuschließen. Bei der Auswertung ihres Mobiltelefons stießen die Ermittler auf einen weiteren Chat, in dem die Anschlagspläne diskutiert wurden.

Bei Durchsuchungen in Düsseldorf fanden die Behörden eine Machete und einen Dolch. Gegen den Vater des Düsseldorfer Mädchens wird ebenfalls ermittelt, da er verdächtigt wird, Spenden für den IS gesammelt zu haben.

Die Anklage wirft den Jugendlichen vor, sich zu einem Verbrechen bereit erklärt und eine "schwere staatsgefährdende Gewalttat" vorbereitet zu haben. Obwohl kein konkreter Anschlagsplan mit Zeit und Ort vorlag, hatte einer der Verdächtigen Informationen über Polizeireviere in Dortmund gesammelt.

Das Gericht muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest. Ein vierter Verdächtiger aus Ostfildern in Baden-Württemberg wird separat von der Staatsanwaltschaft Stuttgart behandelt.

Dieser Fall unterstreicht die Herausforderungen, denen sich Sicherheitsbehörden im digitalen Zeitalter gegenübersehen. Die Nutzung verschlüsselter Messaging-Dienste wie Telegram durch potenzielle Extremisten erschwert die Überwachung und Prävention terroristischer Aktivitäten.

Die Ermittlungen in diesem Fall zeigen die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Polizeibehörden, da Terrorismus ein Verbrechen gegen die öffentliche Ordnung darstellt. Die Tatsache, dass die Verdächtigen unter das Jugendstrafrecht fallen, wirft zudem Fragen zur Radikalisierung junger Menschen auf.

Während die Ermittlungen fortgesetzt werden, bleibt abzuwarten, wie das Gericht in diesem komplexen Fall entscheiden wird. Die Situation unterstreicht die anhaltende Bedrohung durch extremistische Ideologien und die Notwendigkeit wachsamer Präventionsmaßnahmen.