Tragödie in Tiroler Alpen: Deutscher Bergsteiger vermisst, Leiche geborgen

Ein 21-jähriger deutscher Bergsteiger wird seit Donnerstag in den Tiroler Alpen vermisst. Am Sonntag wurde eine Leiche geborgen, die wahrscheinlich dem Vermissten zugeordnet werden kann.

6. Oktober 2024, 10:56  •  316 ansichten

Tragödie in Tiroler Alpen: Deutscher Bergsteiger vermisst, Leiche geborgen

In den Tiroler Alpen hat sich ein tragischer Vorfall ereignet. Ein 21-jähriger deutscher Bergsteiger wird seit dem 3. Oktober 2024 vermisst. Der junge Mann aus dem Landkreis Oberhavel in Brandenburg wagte trotz Schneefalls einen Alleingang zum Gipfel der Hohen Munde, einem 2662 Meter hohen Berg in den Mieminger Bergen.

Nach einem Sturz konnte der Bergsteiger noch telefonisch um Hilfe rufen, bevor der Kontakt abbrach. Dies löste eine großangelegte Suchaktion aus, die jedoch durch widrige Wetterbedingungen erheblich erschwert wurde. Die Bergrettung Tirol, die jährlich über 1000 Einsätze durchführt, musste die Suche am Donnerstagabend aufgrund von schlechter Witterung und Dunkelheit unterbrechen.

Am 6. Oktober 2024 wurde eine Leiche geborgen. Ein Polizeisprecher in Tirol erklärte, dass es sich höchstwahrscheinlich um den vermissten 21-Jährigen handelt, wobei die formelle Identifizierung noch aussteht.

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Die Suche gestaltete sich äußerst schwierig. Am Freitag, dem 4. Oktober, verzögerte sich der Einsatz erneut aufgrund des schlechten Wetters. Ein Polizeihubschrauber konnte zunächst nicht eingesetzt werden. Erst am Nachmittag gelang es, eine leblose Person im Bereich des Ostgipfels zu orten. Die Rettungskräfte konnten aufgrund der akuten Absturzgefahr jedoch nicht zu der Person vordringen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Bergsteigen in den Alpen, besonders im Herbst und Winter, aufgrund plötzlicher Wetterumschwünge äußerst gefährlich sein kann. Jährlich sterben durchschnittlich 100 Menschen bei Bergunfällen in den Alpen. Hypothermie ist eine der häufigsten Todesursachen, und die Überlebenschancen sinken nach 24 Stunden in alpinem Gelände drastisch.

Der Vermisste war ursprünglich mit einem Begleiter aufgebrochen. Während sein Gefährte aufgrund des einsetzenden Schneefalls umkehrte, setzte der Deutsche seinen Aufstieg fort. Gegen 16 Uhr erreichte er den Ostgipfel und bat seinen ehemaligen Begleiter per Voicemail, einen Notruf abzusetzen.

Die Bergrettung Telfs begann sofort mit der Suche im dichten Schneetreiben. Sie konnten den Verunglückten telefonisch erreichen und erfuhren, dass er etwa 100 Meter abgestürzt und verletzt sei. Trotz intensiver Bemühungen konnten die Retter den jungen Mann bis zum Abend nicht finden.

Dieser tragische Vorfall unterstreicht die Bedeutung von Sicherheitsmaßnahmen beim Bergsteigen. GPS-Geräte und Notfallsender können die Rettung in abgelegenen Gebieten erleichtern. Zudem ist es wichtig zu wissen, dass etwa 70% der Bergunfälle beim Abstieg passieren und etwa 30% auf mangelnde Ausrüstung zurückzuführen sind.

Die Bergrettung in Tirol, die größtenteils aus freiwilligen Helfern besteht, arbeitet eng mit der Alpinpolizei zusammen. Moderne Rettungstechniken wie Wärmebildkameras erhöhen die Chancen, Vermisste zu finden. Allerdings können die Kosten für einen Hubschraubereinsatz bei der Bergrettung mehrere tausend Euro betragen.

Dieser Vorfall erinnert uns daran, dass trotz der Schönheit der Berge, Vorsicht und gute Vorbereitung unerlässlich sind. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Bergsportler in den Alpen verdoppelt, was die Bedeutung von Sicherheitsmaßnahmen und verantwortungsvollem Verhalten in den Bergen unterstreicht.