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Israelische Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon eskalieren Konflikt

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Israel führt massive Luftangriffe auf Hisbollah-Stellungen im Libanon durch. Gleichzeitig fliegen Raketen aus dem Libanon auf Nordisrael. Die Spannungen in der Region nehmen zu.

Die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon haben sich erneut verschärft. Am 3. Oktober 2024 führte die israelische Luftwaffe umfangreiche Angriffe auf Ziele der Hisbollah im Südlibanon durch. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden etwa 200 Objekte attackiert, darunter Waffenlager und Beobachtungsposten der vom Iran unterstützten Miliz.

Die Hisbollah, die 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde und von vielen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird, kontrolliert weite Teile des Südlibanon. Die Organisation unterhält enge Beziehungen zum Iran und zu Syrien und verfügt über ein umfangreiches Raketenarsenal.

Ein besonders umstrittener Angriff richtete sich gegen ein kommunales Gebäude in Bint Dschubail. Das israelische Militär behauptet, dabei etwa 15 Mitglieder der Hisbollah getötet zu haben. Diese Angaben konnten jedoch nicht unabhängig überprüft werden. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA bestätigte lediglich israelische Angriffe auf den Ort, ohne Details zu nennen.

Israel wirft der Hisbollah vor, systematisch gegen das Völkerrecht zu verstoßen, indem sie zivile Einrichtungen und die Bevölkerung als menschliche Schutzschilde missbraucht. Die Schiitenorganisation hat Sitze im libanesischen Parlament, was die komplexe politische Situation im Land widerspiegelt.

Am Morgen des 3. Oktober wurden etwa 25 Geschosse aus dem Libanon auf Nordisrael abgefeuert, was zu Raketenalarm in der Region führte. Die israelische Armee verfügt über hochentwickelte Raketenabwehrsysteme wie Iron Dome, um solche Angriffe abzuwehren.

Die aktuelle Eskalation reiht sich in eine lange Geschichte von Konflikten ein. Israel und der Libanon befinden sich offiziell im Kriegszustand, und die Spannungen an der etwa 120 km langen Grenze haben in den letzten Jahren zugenommen. Im Jahr 2006 führte Israel einen 34-tägigen Krieg gegen die Hisbollah im Libanon.

Die UN-Friedenstruppe UNIFIL ist seit 1978 im Südlibanon stationiert, um die Situation zu überwachen. Die UN-Resolution 1701 fordert die Entwaffnung aller bewaffneten Gruppen im Libanon, was bisher nicht umgesetzt wurde.

Der Libanon, ein Land mit etwa 6,8 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 10.452 km², befindet sich seit 2019 in einer schweren Wirtschaftskrise. Die komplexe konfessionelle Machtaufteilung im politischen System des Landes erschwert oft eine einheitliche Reaktion auf solche Krisen.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen in der Region mit Sorge. Eine weitere Eskalation des Konflikts könnte schwerwiegende Folgen für die ohnehin fragile Stabilität im Nahen Osten haben.