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Israel intensiviert Angriffe im Libanon: Eskalation droht

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Israel kündigt massive Luftschläge im Osten Libanons an und warnt Zivilisten. Hohe Opferzahlen gemeldet. Bodeneinsatz nicht ausgeschlossen. Verbleib von Hamas-Führer al-Sinwar unklar. Experten warnen vor regionaler Eskalation.

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Israel hat großangelegte Luftangriffe im Osten des Libanon angekündigt und die Bevölkerung der Bekaa-Ebene zur Evakuierung aufgefordert. Diese fruchtbare Region, bekannt für ihren Weinanbau, gilt als Hochburg der Hisbollah, einer 1982 gegründeten Organisation.

Das israelische Militär behauptet, allein am 14. Oktober 2023 über 300 Ziele im Libanon angegriffen zu haben. Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium sind dabei mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 400 verletzt worden. Diese Zahlen verdeutlichen die Intensität der Angriffe in einem Land, das bereits von 1975 bis 1990 einen verheerenden Bürgerkrieg erlebte.

Ein israelischer Militärsprecher schloss einen Bodeneinsatz im Libanon nicht aus. Dies wäre eine erhebliche Eskalation in einer Region, die ohnehin zu den geopolitisch komplexesten der Welt zählt. Die Hisbollah kontrolliert weite Teile des Südlibanon, was die Situation zusätzlich verkompliziert.

Unterdessen herrscht Unklarheit über den Verbleib des Hamas-Führers Jihia al-Sinwar. Die 1987 gegründete Hamas, von vielen westlichen Ländern als Terrororganisation eingestuft, kontrolliert den Gazastreifen, eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt. Israel setzt bei der Suche nach al-Sinwar fortschrittliche Aufklärungstechnologien ein.

Ägyptens Außenminister warnte vor einer möglichen Eskalation zu einem "umfassenden Krieg" im Nahen Osten. Diese Warnung erfolgte im Vorfeld der jährlichen UN-Generalversammlung in New York, die traditionell im September stattfindet.

Die Situation wird durch Berichte über einen angeblichen Angriff einer irakischen Gruppe auf eine israelische Militärbasis weiter verkompliziert. Obwohl der Irak nicht direkt an Israel oder den Libanon grenzt, zeigt dies die weitreichenden Auswirkungen des Konflikts.

"Die Hisbollah hat den Süden Libanons in eine Kampfzone verwandelt"

Israelischer Militärsprecher Daniel Hagari

Angesichts dieser Entwicklungen wächst die internationale Besorgnis. Die UN-Sicherheitsratsresolution 1701, die die Entwaffnung aller bewaffneten Gruppen im Libanon fordert, scheint in weite Ferne gerückt. Die Situation wird zusätzlich durch die schwere Wirtschaftskrise im Libanon seit 2019 verschärft.

Israel, das über ein umfangreiches Raketenabwehrsystem namens "Iron Dome" verfügt, sieht sich mit einer komplexen Bedrohungslage konfrontiert. Die Golani-Brigade, eine Elite-Infanterieeinheit der israelischen Armee, könnte bei einem möglichen Bodeneinsatz eine Schlüsselrolle spielen.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit wachsender Sorge. Die Gefahr einer regionalen Eskalation ist real, und die Auswirkungen könnten weit über die unmittelbar betroffenen Gebiete hinausreichen.

Eric Beike

Politik