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Hisbollah-Führer Nasrallah bei israelischem Angriff getötet

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Bei einem israelischen Angriff auf das Hauptquartier der Hisbollah südlich von Beirut wurde der langjährige Führer Hassan Nasrallah getötet. Ein Video zeigt die Bergung seiner Leiche.

Am 27. September 2024 erschütterte ein folgenschwerer Angriff den Libanon. Hassan Nasrallah, der seit etwa 30 Jahren an der Spitze der Hisbollah stand, kam bei einem israelischen Militärschlag ums Leben. Der Angriff richtete sich gegen das Hauptquartier der Organisation südlich von Beirut und führte zur Zerstörung mehrerer Gebäude.

Die 1982 gegründete Hisbollah, die von vielen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird, verlor damit ihre zentrale Führungsfigur. Nasrallah, 1960 in Beirut geboren, übernahm die Leitung der Organisation 1992 und formte sie zu einer bedeutenden Macht im Libanon.

Unter seiner Führung entwickelte die Hisbollah sowohl einen militärischen als auch einen politischen Flügel. Sie kontrolliert weite Teile des Südlibanon und verfügt über Sitze im libanesischen Parlament. Die Organisation erhält erhebliche Unterstützung vom Iran und unterhält enge Verbindungen zu anderen schiitischen Milizen in der Region.

Nasrallah galt als charismatischer Redner, trat jedoch aus Sicherheitsgründen selten öffentlich auf. Er überlebte in der Vergangenheit mehrere Attentatsversuche. Die Hisbollah spielte unter seiner Führung eine zentrale Rolle im Libanonkrieg 2006 gegen Israel und unterstützt das syrische Regime im Bürgerkrieg.

Ein Video, das die Bergung einer Leiche zeigt, soll Nasrallah darstellen. Die Hisbollah hat sich bisher nicht zu einem möglichen Nachfolger geäußert. Die Organisation verfügt über ein umfangreiches Raketensystem und wird für zahlreiche Terroranschläge verantwortlich gemacht.

Der Tod Nasrallahs könnte weitreichende Folgen für die Region haben. Die Hisbollah, die auch soziale Dienste für die schiitische Bevölkerung anbietet und ein eigenes Mediennetzwerk betreibt, steht nun vor der Herausforderung, ihre Führung neu zu organisieren.

Kerstin Dresner

Politik