Sexuelle Belästigung auf Oktoberfest: Täter zahlt 20.000 Euro Kaution

Auf dem Münchner Oktoberfest belästigte ein Mann eine junge Frau und musste eine hohe Sicherheitsleistung hinterlegen. Die Polizei berichtet von rückläufigen Sexualdelikten während des Festes.

29. September 2024, 15:35  •  0 ansichten

Sexuelle Belästigung auf Oktoberfest: Täter zahlt 20.000 Euro Kaution

Auf dem weltberühmten Münchner Oktoberfest, das seit 1810 stattfindet und jährlich über 6 Millionen Besucher anzieht, kam es kürzlich zu einem Vorfall sexueller Belästigung. Ein 44-jähriger ausländischer Besucher wurde festgenommen, nachdem er eine 18-jährige Frau aus Starnberg unsittlich berührt hatte.

Der Vorfall ereignete sich in der Wirtsbudenstraße, einem der belebten Bereiche des 42 Hektar großen Festgeländes. Der Mann griff der jungen Frau unter den Mantel und berührte sie unangemessen. Die Begleiterin des Täters zog ihn zwar weg, doch das Opfer behielt die beiden im Blick und informierte umgehend einen Polizeibeamten.

Die Polizei nahm den Mann vorläufig fest und brachte ihn zur Wiesnwache. Um wieder freizukommen, musste der Beschuldigte eine Sicherheitsleistung von 20.000 Euro hinterlegen. Diese hohe Summe erklärt sich durch das mutmaßlich hohe Einkommen des Mannes, der als Unternehmenschef beschrieben wird.

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Andreas Franken, Pressesprecher der Münchner Polizei, erläuterte, dass solche Sicherheitsleistungen dazu dienen, die Strafverfolgung bei ausländischen Verdächtigen sicherzustellen. Nach Abschluss des Verfahrens wird der Betrag zurückerstattet.

Trotz dieses Vorfalls berichtet die Polizei von einer insgesamt positiven Entwicklung. In der ersten Woche des diesjährigen Oktoberfests, das traditionell 16 bis 18 Tage dauert, wurden 31 Sexualdelikte registriert - weniger als im Vorjahr. Die meisten Fälle betrafen Belästigungen oder das sogenannte "Upskirting", das Filmen unter den Rock, welches seit einigen Jahren als Straftatbestand gilt.

Das Oktoberfest, bekannt für seine über 14 großen und 21 kleinen Festzelte, in denen mehr als 7 Millionen Liter Bier ausgeschenkt werden, setzt verstärkt auf Sicherheitsmaßnahmen. Die Wiesn-Sanitätsstation, die jährlich über 10.000 Patienten behandelt, spielt dabei eine wichtige Rolle.

Besucher des Festes, die oft in traditioneller Tracht wie Lederhosen und Dirndl erscheinen, werden zur Wachsamkeit und gegenseitigem Respekt aufgerufen. Die Veranstalter betonen, dass das Oktoberfest, das jährlich über 1 Milliarde Euro Umsatz für München generiert, ein Ort der Freude und des friedlichen Miteinanders bleiben soll.

Interessanterweise hat das Oktoberfest seinen eigenen Dialekt, das "Wiesnisch", entwickelt - ein Zeichen für die tiefe kulturelle Verwurzelung des Festes. Trotz moderner Herausforderungen bleibt es ein Ort, an dem Tradition und Gegenwart aufeinandertreffen, von der nostalgischen "Oiden Wiesn" bis hin zu den neuesten Sicherheitsmaßnahmen.