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Großsanierung der A115: Berliner AVUS wird zwei Jahre lang erneuert

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Ab Montag beginnt die umfassende Sanierung der A115 in Berlin. Die Bauarbeiten auf der historischen AVUS-Strecke werden voraussichtlich bis August 2026 andauern und den Verkehr beeinträchtigen.

Die Autobahn 115 (A115) in Berlin, besser bekannt als AVUS, steht vor einer umfangreichen Sanierung. Ab Montag, dem 7. Oktober 2024, beginnen die Bauarbeiten auf einem 2,2 Kilometer langen Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Spanische Allee und der Landesgrenze Berlin/Brandenburg. Die Autobahn GmbH plant, die Arbeiten bis August 2026 abzuschließen.

Die AVUS, die 1921 als erste reine Autostraße der Welt eröffnet wurde, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Ursprünglich als Teststrecke für Automobile konzipiert, diente sie von 1926 bis 1998 auch als Rennstrecke für verschiedene Motorsportveranstaltungen, darunter Formel-1-Rennen. Heute ist sie ein wichtiger Teil des Berliner Verkehrsnetzes und wird täglich von rund 85.000 Fahrzeugen genutzt.

Die Sanierungsarbeiten umfassen die Erneuerung der Fahrbahn, Brücken, Stützwände, Entwässerungsanlagen und Fahrbahnmarkierungen. Auch die Rampen am Kreuz Zehlendorf und der Anschlussstelle Spanische Allee werden modernisiert. Diese umfassende Renovierung ist notwendig, da die Strecke bereits seit 2017 als sanierungsbedürftig gilt.

Autofahrer müssen sich während der Bauphase auf Behinderungen einstellen. Die Autobahn GmbH empfiehlt, alternative Routen zu nutzen oder auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, um Staus zu vermeiden.

Die AVUS blickt auf eine faszinierende Geschichte zurück. Mit einer ursprünglichen Länge von 19,5 km war sie Schauplatz zahlreicher Geschwindigkeitsrekorde. 1938 erreichte Bernd Rosemeyer hier eine beeindruckende Geschwindigkeit von 380 km/h. Die berühmte Nordkurve, mit einer Steilheit von bis zu 43,6 Grad, war ein Wahrzeichen der Strecke.

Während der Teilung Berlins spielte die AVUS eine wichtige Rolle als Transitstrecke. Nach der Wiedervereinigung wurde sie vollständig in das deutsche Autobahnnetz integriert. Heute führt sie durch den Grunewald, eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Berlins, und passiert bekannte Wahrzeichen wie den Funkturm Berlin.

Die bevorstehende Sanierung wird nicht nur die Verkehrssicherheit erhöhen, sondern auch dazu beitragen, dieses historische Stück Infrastruktur für zukünftige Generationen zu erhalten. Die AVUS-Tribüne, die unter Denkmalschutz steht, erinnert an die glorreiche Rennvergangenheit der Strecke und bleibt ein beliebtes Ziel für Automobilenthusiasten.

Trotz der zu erwartenden Verkehrsbeeinträchtigungen ist die Sanierung ein wichtiger Schritt zur Modernisierung der Berliner Verkehrsinfrastruktur. Die Autobahn GmbH bittet alle Verkehrsteilnehmer um Verständnis und Geduld während der Bauarbeiten.

Stefan Holzman