Verschollenes Picasso-Gemälde in italienischem Keller entdeckt

Ein verloren geglaubtes Picasso-Porträt von Dora Maar wurde in einem Keller in Capri gefunden. Der Wert des Gemäldes könnte Millionen betragen, nachdem ein Experte die Echtheit bestätigt hat.

1. Oktober 2024, 16:09  •  0 ansichten

Verschollenes Picasso-Gemälde in italienischem Keller entdeckt

Ein faszinierender Fund hat die Kunstwelt in Aufregung versetzt: Ein verloren geglaubtes Gemälde von Pablo Picasso wurde in einem Keller auf der italienischen Insel Capri entdeckt. Das Werk, das Picassos ehemalige Muse und Geliebte Dora Maar darstellt, könnte bei einer Auktion Millionen einbringen.

Die Geschichte dieses bemerkenswerten Fundes beginnt im Jahr 1962, als der Trödelhändler Luigi Lo Rosso das zusammengerollte Bild in einem Keller auf Capri entdeckte. Unwissend über dessen Wert, nahm er es mit nach Hause und hängte es in seinem Wohnzimmer auf. Seine Frau nannte es aufgrund des ungewöhnlichen Porträts scherzhaft "die Kritzelei".

Pablo Picasso, einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts, verbrachte in den 1950er Jahren viele Urlaube auf Capri. Die Insel, bekannt für ihre Schönheit und als Rückzugsort für Prominente, war schon in der Antike bei römischen Kaisern beliebt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass eines seiner Werke dort auftauchte.

Dora Maar, die von 1936 bis 1943 Picassos Geliebte war, wurde von ihm in über 60 Porträts verewigt. Als talentierte Fotografin und Malerin arbeitete sie auch mit Surrealisten wie Man Ray zusammen und dokumentierte den Entstehungsprozess von Picassos berühmtem Anti-Kriegs-Gemälde "Guernica".

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Der Sohn des Finders, Andrea Lo Rosso, begann Jahre später Nachforschungen anzustellen. Er konsultierte verschiedene Experten, darunter den Kunsthistoriker Vittorio Sgarbi. Trotz anfänglicher Skepsis und Schwierigkeiten - das Gemälde wurde sogar von der Polizei beschlagnahmt - setzte Lo Rosso seine Bemühungen fort.

Schließlich bestätigte der Kunstforscher Luca Gentile Canal Marcante die Echtheit des Werkes. Er erklärte: "Es handelt sich wahrscheinlich um zwei nicht ganz identische Porträts desselben Motivs, die Picasso zu zwei verschiedenen Zeitpunkten gemalt hat."

Andrea Lo Rosso plant nun, das Gemälde von der Picasso-Stiftung prüfen zu lassen und es anschließend zu versteigern. Angesichts der Tatsache, dass Picasso-Werke zu den wertvollsten auf dem Kunstmarkt gehören - sein Gemälde "Les Femmes d'Alger" wurde 2015 für 179,4 Millionen Dollar versteigert - könnte der Wert dieses neu entdeckten Stücks in die Millionen gehen.

Diese Geschichte erinnert uns daran, dass Picasso in seinem Leben etwa 147.000 Kunstwerke schuf und mit verschiedenen Stilen experimentierte. Von der melancholischen Blauen Periode bis zum revolutionären Kubismus hinterließ er ein reiches und vielfältiges Erbe.

Während die Kunstwelt gespannt auf die offizielle Bestätigung und mögliche Versteigerung wartet, bleibt die faszinierende Geschichte dieses lange verborgenen Meisterwerks ein Zeugnis für die anhaltende Faszination und den Wert von Picassos Kunst.