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Eskalation im Nahen Osten: Neue Angriffe und verschwundene Schlüsselfiguren

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Anhaltende Konflikte zwischen Israel und der Hisbollah führen zu neuen Angriffen. Ein hochrangiger iranischer General wird vermisst, während Israel Erfolge gegen die Hamas meldet.

Die Spannungen im Nahen Osten bleiben weiterhin hoch, ein Jahr nach dem verheerenden Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023. Die israelischen Streitkräfte und die libanesische Hisbollah, die 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde, setzen ihre gegenseitigen Angriffe fort.

In der Nacht zum 6. Oktober 2024 führte Israel Luftangriffe auf Ziele im Libanon durch, während die Hisbollah Raketen auf Nordisrael abfeuerte. Bei einem Angriff auf Haifa, Israels drittgrößte Stadt und wichtiger Seehafen, wurden zehn Menschen verletzt. Die Hisbollah erklärte, einen Militärstützpunkt südlich von Haifa mit "Fadi 1"-Raketen angegriffen zu haben. Die Organisation verfügt über ein umfangreiches Raketenarsenal, das eine ernsthafte Bedrohung für Israel darstellt.

Inmitten dieser Entwicklungen wird der iranische General Esmail Ghaani, Chef der für Auslandseinsätze zuständigen Quds-Brigaden, vermisst. Die Quds-Brigaden sind eine Eliteeinheit der Iranischen Revolutionsgarden. Ghaani soll sich am 4. Oktober 2024 in Beirut aufgehalten haben, als Israel Luftangriffe auf die Stadt durchführte. Sein Verschwinden erinnert an das Schicksal seines Vorgängers Kassem Soleimani, der 2020 bei einem US-Drohnenangriff in Bagdad getötet wurde.

Herzi Halevi, Israels Generalstabschef, erklärte den militärischen Arm der Hamas für besiegt. Die Hamas hatte 2007 die Kontrolle über den Gazastreifen übernommen, eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt. Halevi betonte jedoch, dass der Kampf gegen die terroristischen Strukturen der Organisation fortgesetzt werde.

Die anhaltenden Konflikte haben weitreichende Auswirkungen auf die Region. Im Libanon wurde der Schulbeginn auf Ende Oktober 2024 verschoben, da an vielen Orten kein geregelter Schulbetrieb möglich ist. Besonders besorgniserregend sind Berichte über israelische Angriffe in der Nähe der weltberühmten römischen Ruinen von Baalbek, die seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Der Gouverneur von Baalbek-Hermel meldete Angriffe nur 500 bis 700 Meter von den archäologischen Stätten entfernt.

In Gaza führte ein israelischer Luftangriff auf eine Moschee zu mindestens 18 Todesopfern. Das israelische Militär erklärte, es habe ein Hamas-Kommandozentrum in dem Gebäude angegriffen. Die al-Aqsa-Moschee in Jerusalem, eine der heiligsten Stätten des Islam, steht symbolisch für die religiöse Dimension des Konflikts.

Die komplexe Situation im Nahen Osten wird durch die Beteiligung verschiedener Akteure weiter verkompliziert. Der Iran unterstützt mehrere militante Gruppen in der Region, darunter die Hisbollah im Libanon, die Hamas im Gazastreifen und die Houthis im Jemen, die seit 2014 große Teile des Landes kontrollieren. Gleichzeitig ist Russland seit 2015 militärisch in den syrischen Bürgerkrieg involviert und führt Luftangriffe in der Nähe des US-Stützpunkts Al-Tanf durch.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit großer Sorge, insbesondere angesichts des iranischen Atomprogramms, das seit den 1980er Jahren entwickelt wird. Die Situation bleibt äußerst angespannt, und eine friedliche Lösung scheint weiterhin in weiter Ferne.