eskalation-im-nahen-osten-israel-und-hisbollah-im-schlagabtausch

Eskalation im Nahen Osten: Israel und Hisbollah im Schlagabtausch

 • 0 views

Raketenangriffe auf Haifa und israelische Vergeltungsschläge im Libanon verschärfen die Spannungen. Hisbollah-Führung in Krise, während Iran wichtige Kommandeure vermisst.

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. In der Nacht zum 7. Oktober 2024 kam es zu einem erneuten Schlagabtausch zwischen Israel und der Hisbollah. Die libanesische Organisation, die vor 42 Jahren während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde, feuerte Raketen auf Haifa ab. Die drittgrößte Stadt Israels, bekannt für ihren wichtigen Hafen, wurde getroffen, wobei zehn Menschen verletzt wurden.

Israel reagierte umgehend mit Luftangriffen auf Hisbollah-Ziele in Beirut und im Südlibanon. Dabei wurden Geheimdiensteinrichtungen, Kommandozentralen und Infrastruktur ins Visier genommen. Das israelische Militär wirft der Hisbollah vor, ihre Einrichtungen bewusst in zivilen Gebieten zu platzieren.

Die Hisbollah befindet sich derzeit in einer Führungskrise nach dem Tod ihres langjährigen Anführers Hassan Nasrallah. Ein Sprecher erklärte, die Organisation werde vorübergehend kollektiv geführt. Diese Situation erinnert an die komplexe politische Struktur des Libanon, die auf einem konfessionellen System basiert.

Gleichzeitig vermisst der Iran, ein wichtiger Unterstützer der Hisbollah, offenbar einen seiner Schlüsselkommandeure. Esmail Kaani, Chef der Kuds-Brigaden, einer Eliteeinheit der 1979 gegründeten Iranischen Revolutionsgarden, wird seit den israelischen Luftangriffen auf Beirut am 5. Oktober 2024 vermisst. Die Kuds-Brigaden spielen eine zentrale Rolle in Irans Außenpolitik und unterhalten Verbindungen zu verschiedenen militanten Gruppen in der Region.

Die Auswirkungen des Konflikts auf die Zivilbevölkerung im Libanon sind erheblich. Das neue Schuljahr wurde auf Ende Oktober verschoben, und mehrere Flughäfen wurden vorübergehend geschlossen. Besonders besorgniserregend sind Berichte über israelische Angriffe in der Nähe der weltberühmten römischen Ruinen von Baalbek, die seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Der Gouverneur von Baalbek-Hermel meldete Einschläge nur 500 bis 700 Meter von den archäologischen Stätten entfernt.

In einer separaten, aber verwandten Entwicklung griff die russische Luftwaffe Stellungen militanter Kämpfer in Syrien an, die angeblich die al-Tanf-Zone verlassen hatten. Al-Tanf ist ein strategisch wichtiger US-Militärstützpunkt in Syrien, einem Land, das wie der Libanon an Israel grenzt.

"Wir haben einen präzisen Schlag gegen Hamas-Terroristen geführt, die in einem Kommando- und Kontrollzentrum operierten, das in einem Gebäude untergebracht war, das zuvor als 'Shuhada al-Aqsa'-Moschee in der Gegend von Deir al-Balah diente."

Israelisches Militär

Im Gazastreifen, der eine der höchsten Bevölkerungsdichten weltweit aufweist, führte ein israelischer Luftangriff auf eine Moschee zu mindestens 18 Todesopfern. Das israelische Militär behauptet, das Gebäude sei von der Hamas, die seit 2007 den Gazastreifen kontrolliert, als Kommandozentrum genutzt worden.

Diese Ereignisse unterstreichen die anhaltende Volatilität in der Region, die seit Jahrzehnten von Konflikten geprägt ist. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit wachsender Besorgnis, während die Zivilbevölkerung weiterhin den höchsten Preis für die Eskalation zahlt.