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Eskalation im Nahen Osten: Angriffe und Gegenangriffe zwischen Israel und Nachbarländern

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Schießerei in Tel Aviv fordert Todesopfer. Israel startet begrenzte Bodenoffensive im Libanon. USA warnen vor iranischem Raketenangriff. Spannungen in der Region nehmen zu.

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. In Tel Aviv, der zweitgrößten Stadt Israels und wichtigem Wirtschaftszentrum, kam es zu einem Schusswaffenangriff mit mehreren Todesopfern und Verletzten. Die genaue Zahl der Opfer ist noch unklar, Rettungskräfte sprechen von acht, die Polizei von sechs Toten. Zwei mutmaßliche Angreifer wurden von den Sicherheitskräften ausgeschaltet.

Gleichzeitig eskaliert die Situation an der israelisch-libanesischen Grenze. Die Hisbollah, eine 1982 gegründete schiitische Miliz und politische Partei im Libanon, feuerte erneut Raketen auf den Großraum Tel Aviv ab. Israels fortschrittliches Raketenabwehrsystem "Iron Dome" konnte einige der Geschosse abfangen, andere schlugen in unbewohnten Gebieten ein. Als Reaktion darauf hat Israel eine begrenzte Bodenoffensive im Südlibanon gestartet - die erste seit dem Libanon-Krieg 2006, der 34 Tage dauerte und über 1.000 Todesopfer forderte.

Die israelische Armee meldet "schwere Gefechte" mit der Hisbollah im Gebiet südlich des Litani-Flusses, des längsten Flusses im Libanon. Die Region sollte laut einem Abkommen von 2006 entmilitarisiert sein, was jedoch nie umgesetzt wurde. Israel wirft der Hisbollah vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

Auch im Süden Israels bleibt die Lage angespannt. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen, die seit 2014 große Teile des Landes kontrollieren, reklamieren Drohnenangriffe auf militärische Ziele bei Tel Aviv und Eilat für sich. Israel hatte zuvor Einrichtungen der Huthi im Jemen angegriffen.

Die Vereinigten Staaten, die eine enge militärische Zusammenarbeit mit Israel pflegen, warnen vor einem unmittelbar bevorstehenden iranischen Raketenangriff auf Israel. Die USA unterstützen Israel aktiv bei den Verteidigungsvorbereitungen und drohen dem Iran mit schwerwiegenden Konsequenzen im Falle eines direkten Angriffs.

Die Türkei unter Präsident Recep Tayyip Erdogan, der seit 2014 im Amt ist, wirft Israel vor, mit der Bodenoffensive eine Besetzung des Libanon anzustreben. Das türkische Außenministerium fordert den UN-Sicherheitsrat auf, Maßnahmen gegen diesen "illegalen Invasionsversuch" zu ergreifen. Erdogan behauptet sogar, Israel habe es auch auf die Türkei abgesehen, ohne jedoch Beweise dafür vorzulegen.

Die aktuelle Krise zeigt die komplexen Verflechtungen und Spannungen in der Region. Während Israel sich gegen Angriffe von verschiedenen Seiten verteidigt, wächst die Sorge vor einer weiteren Eskalation und möglichen Ausweitung des Konflikts.

"Zu Ihrer persönlichen Sicherheit bitten wir Sie, nicht mit Fahrzeugen vom Norden (in Gebiete) südlich des Litani zu reisen"

Israelischer Armeesprecher Avihai Adraee

Diese Warnung unterstreicht die ernste Lage im Südlibanon und die Bemühungen Israels, zivile Opfer zu vermeiden. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit großer Sorge und ruft alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf, um eine weitere Eskalation zu verhindern.