Israelische Luftangriffe erschüttern Beirut: Hisbollah-Führer getötet

Israel intensiviert Militäreinsatz gegen Hisbollah im Libanon. Luftangriffe treffen Beirut, töten Nasrallah. Korrespondentin berichtet über veränderte Lage und Stimmung in der Hauptstadt.

1. Oktober 2024, 17:48  •  0 ansichten

Israelische Luftangriffe erschüttern Beirut: Hisbollah-Führer getötet

Seit Ende September 2024 führt Israel massive Luftangriffe gegen Ziele der Hisbollah im Libanon durch, die sich bis in die Hauptstadt Beirut erstrecken. Diese Militäroperation begann etwa ein Jahr nach dem Ausbruch des Gaza-Krieges und markiert eine signifikante Eskalation in der Region.

Die Hisbollah, eine Organisation, die 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde und von vielen westlichen Staaten als terroristisch eingestuft wird, hatte nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 eine zweite Front eröffnet. Sie führte regelmäßige Raketenangriffe aus dem Libanon gegen Israel durch.

Bei einem der jüngsten israelischen Luftangriffe im südlichen Teil Beiruts kam es zu einem folgenschweren Ereignis. Hassan Nasrallah, der seit 1992 als Generalsekretär der Hisbollah fungierte, sowie weitere hochrangige Mitglieder der Organisation wurden getötet. Dieser Vorfall stellt einen bedeutenden Schlag gegen die Führungsstruktur der Hisbollah dar.

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Eine Korrespondentin vor Ort, Stella Männer, berichtet über die drastischen Veränderungen im Alltag der Bewohner Beiruts. Die Stadt, die mit über 2 Millionen Einwohnern die größte des Libanon ist, erlebt eine Zeit der Unsicherheit und Anspannung. Die Bevölkerung, die bereits durch den verheerenden Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 gezeichnet ist, sieht sich erneut mit einer bedrohlichen Situation konfrontiert.

Der Libanon, ein Land mit einer reichen Geschichte, die bis 7000 v. Chr. zurückreicht, steht vor enormen Herausforderungen. Mit einer Fläche von etwa 10.452 km² und einer Küstenlinie von 225 km am Mittelmeer ist es ein relativ kleines Land, das jedoch eine strategisch wichtige Position einnimmt. Es grenzt an Syrien und Israel und hat eine der höchsten Flüchtlingsdichten weltweit.

Die aktuelle Krise trifft eine Nation, die ohnehin mit wirtschaftlichen Problemen kämpft. Der Libanon, dessen Wirtschaft stark vom Dienstleistungssektor geprägt ist und der über keine nennenswerten Erdölvorkommen verfügt, sieht sich nun mit zusätzlichen Belastungen konfrontiert.

Trotz der schwierigen Lage bleibt die Resilienz der libanesischen Bevölkerung bemerkenswert. Das Land, bekannt für seine Mezze und Weinkultur, sowie für historische Stätten wie die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Ruinen von Baalbek, versucht, seine kulturelle Identität zu bewahren.

Die Situation im Libanon bleibt angespannt, während die internationale Gemeinschaft die Entwicklungen mit Sorge beobachtet. Die Auswirkungen dieser Krise auf die Region und darüber hinaus sind noch nicht absehbar.