Eskalation im Nahen Osten: Angriffe und Gegenangriffe zwischen Israel und Nachbarländern

Schusswaffen-Angriff in Tel Aviv fordert Opfer. Israel startet begrenzte Bodenoffensive im Libanon, während Iran angeblich Raketenangriff vorbereitet. Regionale Spannungen nehmen zu.

1. Oktober 2024, 17:39  •  0 ansichten

Eskalation im Nahen Osten: Angriffe und Gegenangriffe zwischen Israel und Nachbarländern

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. In Tel Aviv, der zweitgrößten Stadt Israels und wichtigem Wirtschaftszentrum, kam es zu einem Schusswaffen-Angriff mit mindestens vier Toten und sieben Verletzten. Die Polizei berichtet von zwei "neutralisierten Terroristen". Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom, gegründet 1930, versorgte die Verletzten, von denen einige bewusstlos waren.

Gleichzeitig eskaliert die Situation an der israelisch-libanesischen Grenze. Die Hisbollah, eine 1982 gegründete schiitische Miliz und politische Partei im Libanon, feuerte erneut Raketen auf den Großraum Tel Aviv ab. Israelische Streitkräfte reagierten mit Angriffen auf Ziele nahe Beirut, darunter ein Gebiet in der Nähe des internationalen Flughafens und der iranischen Botschaft.

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"Wir haben uns in der Vergangenheit Bedrohungen dieser Art gestellt und wir werden es auch jetzt tun, wenn es so weit ist."

Israelische Armee-Sprecher Daniel Hagari

Die Vereinigten Staaten warnen vor einem unmittelbar bevorstehenden iranischen Raketenangriff auf Israel. Die Entfernung zwischen Tel Aviv und Teheran beträgt etwa 1.600 km Luftlinie, was innerhalb der Reichweite ballistischer Raketen liegt. Israel verfügt über das Raketenabwehrsystem "Iron Dome" zum Schutz vor solchen Angriffen.

In einer bedeutenden Entwicklung hat Israel eine begrenzte Bodenoffensive im Libanon gestartet, die erste seit dem Libanon-Krieg 2006, der 34 Tage dauerte und über 1.000 Todesopfer forderte. Die israelische Armee, offiziell als "Israelische Verteidigungsstreitkräfte" (IDF) bekannt, meldet "schwere Gefechte" mit der Hisbollah südlich des Litani-Flusses, des längsten Flusses im Libanon.

Die regionale Dimension des Konflikts zeigt sich auch in Angriffen der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf Israel. Die Huthi kontrollieren seit 2014 große Teile des Jemen und haben Drohnen in Richtung Tel Aviv und Eilat abgefeuert.

Die Türkei, NATO-Mitglied seit 1952, kritisiert Israels Vorgehen scharf. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, im Amt seit 2014, behauptet sogar, Israel habe es auch auf die Türkei abgesehen, ohne Beweise vorzulegen.

Die aktuelle Krise unterstreicht die komplexen geopolitischen Verflechtungen in der Region, wobei der Iran sowohl die Hisbollah als auch die Huthi-Rebellen unterstützt. Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die USA, die seit Jahrzehnten eng mit Israel zusammenarbeiten, beobachtet die Entwicklungen mit großer Sorge.