US-Feuerwehrgewerkschaft verzichtet auf Wahlempfehlung für 2024

Die größte Feuerwehrgewerkschaft der USA, IAFF, wird keine Präferenz für die Präsidentschaftswahl 2024 aussprechen. Diese Entscheidung könnte besonders die Demokraten treffen.

3. Oktober 2024, 23:34  •  0 ansichten

US-Feuerwehrgewerkschaft verzichtet auf Wahlempfehlung für 2024

Die International Association of Fire Fighters (IAFF), die größte Feuerwehrgewerkschaft der Vereinigten Staaten, hat eine bedeutsame Entscheidung getroffen. Sie wird für die bevorstehende Präsidentschaftswahl im November 2024 keine Wahlempfehlung abgeben. Diese Ankündigung betrifft sowohl die demokratische Kandidatin Kamala Harris als auch den republikanischen Bewerber Donald Trump.

Die IAFF, die 1918 gegründet wurde und ihren Hauptsitz in Washington, D.C. hat, vertritt über 300.000 Feuerwehrleute und Ersthelfer in den USA und Kanada. Sie ist bekannt für ihr starkes politisches Engagement und ihre Bemühungen, die Arbeitsbedingungen und Sicherheitsstandards für Feuerwehrleute zu verbessern.

Edward A. Kelly, der Generalpräsident der IAFF, erklärte die Entscheidung:

"Die IAFF-Exekutive hat beschlossen, dass wir besser für unsere Mitglieder eintreten und Fortschritte bei den Themen erzielen können, wenn wir als Gewerkschaft geschlossen auftreten. Diese Entscheidung haben wir sehr ernst genommen."

Erklärung des IAFF-Generalpräsidenten

Diese Entscheidung markiert eine Abkehr von der früheren Praxis der Gewerkschaft. Bei der letzten Wahl im Jahr 2022 hatte die IAFF als eine der ersten Organisationen Joe Biden unterstützt. Der amtierende Präsident sprach sogar auf der legislativen Konferenz der IAFF im vergangenen Jahr und versicherte den Feuerwehrleuten seine Unterstützung.

Die IAFF ist nicht die einzige Gewerkschaft, die sich gegen eine Wahlempfehlung entschieden hat. In den letzten Wochen hat bereits eine weitere große Arbeitnehmervertretung eine ähnliche Position eingenommen.

Für die Demokraten könnte diese Entwicklung problematisch sein. Viele in der Partei sorgen sich um Kamala Harris' Beliebtheit bei überwiegend weißen Arbeitergewerkschaften, obwohl sie in Umfragen oft besser abschneidet als Präsident Biden. Im Gegensatz dazu hat Donald Trump seit seiner ersten Kandidatur vor acht Jahren seine Unterstützung bei diesen Gruppen stetig ausgebaut.

Image

Die IAFF setzt sich nicht nur für politische Belange ein, sondern bietet ihren Mitgliedern auch umfassende Unterstützung. Sie veranstaltet Schulungen und Weiterbildungen, hat eine eigene Abteilung für Gesundheit und Sicherheit und engagiert sich in der Forschung zu berufsbedingten Gesundheitsrisiken. Besonders bemerkenswert ist ihr Einsatz für die Anerkennung von berufsbedingten Krebserkrankungen bei Feuerwehrleuten.

Die Gewerkschaft unterhält auch eine eigene Stiftung zur Unterstützung von Feuerwehrleuten und ihren Familien. Jährlich veranstaltet sie einen Gedenkgottesdienst für gefallene Feuerwehrleute, um deren Opfer zu würdigen. Viele IAFF-Mitglieder waren an den Rettungsaktionen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 beteiligt.

Trotz der Entscheidung, keine Wahlempfehlung abzugeben, bleibt die IAFF politisch aktiv. Sie arbeitet eng mit dem Kongress zusammen, um Gesetze zu verbessern, die Feuerwehrleute betreffen, und unterhält eine eigene politische Aktionsgruppe namens FIREPAC.

Die Entscheidung der IAFF spiegelt die komplexe politische Landschaft in den USA wider. Während die Gewerkschaft ihre Mitglieder zur Wahl aufruft, überlässt sie ihnen die individuelle Entscheidung. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass traditionelle Bündnisse zwischen Gewerkschaften und politischen Parteien im Wandel begriffen sind.