Überraschende Studie: Wer wirklich früher in Rente geht

Eine neue DIW-Analyse zeigt unerwartete Muster bei der vorzeitigen Rente nach 45 Arbeitsjahren. Die ursprüngliche Zielgruppe profitiert weniger als gedacht

30. November 2024 , 10:16  •  0 ansichten

Überraschende Studie: Wer wirklich früher in Rente geht

Die vor etwa zehn Jahren eingeführte abschlagsfreie Früh-rente zeigt überraschende Effekte: Fast ein-drittel der Neu-rentner nutzt diese Option‚ aber nicht wie ursprünglich gedacht

Eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt dass Menschen mit weniger anstrengenden Jobs häufiger früher in Rente gehen; dies widerspricht dem eigentlichen Zweck der Regelung. Bei west-deutschen Männern des Jahrgangs 1957 waren etwa 70% der Früh-rentner während ihres Arbeitslebens nur gering belastet

Die Studie basiert auf einer detail-analyse von rund 8000 Erwerbsbiografien (ost-deutsche und Frauen konnten wegen fehlender Daten nicht berücksichtigt werden). Johannes Geyer‚ stellvertretender Leiter am DIW‚ erklärt den paradoxen Effekt:

Wir sehen mehr Belastungen bei kürzeren Erwerbskarrieren‚ während längere Laufbahnen oft weniger belastend sind

Johannes Geyer

Die Forscher schlagen eine Reform vor die sich am österreichischen Modell orientiert:

  • Berücksichtigung der tatsächlichen Arbeitsbelastung
  • Einbeziehung von körperlicher Anstrengung
  • Beachtung psychischer Faktoren

Das aktuelle System berücksichtigt nur die Versicherungszeit – nicht aber die reale Arbeitsbelastung oder gesundheitliche Einschränkungen der Beschäftigten