Tragödie im Ärmelkanal: Mehrere Migranten sterben bei Überfahrt
Bei der Überquerung des Ärmelkanals kamen mehrere Migranten ums Leben, darunter ein Kind. Die Behörden verstärken ihre Bemühungen gegen Menschenschmuggel.
Bei einem tragischen Vorfall im Ärmelkanal sind mehrere Migranten ums Leben gekommen. Der französische Innenminister informierte über den Vorfall, bei dem auch ein Kind starb. Lokale Medien berichten von insgesamt vier Todesopfern.
Der Ärmelkanal, eine Meerenge zwischen Großbritannien und Frankreich, ist etwa 33 km an seiner engsten Stelle breit und durchschnittlich 63 Meter tief. Diese geografischen Gegebenheiten machen die Überquerung für kleine Boote besonders gefährlich.
Die Rettungsaktionen dauern noch an. Die Behörden verurteilen die Aktivitäten der Schlepperbanden scharf. Am Freitag, dem 4. Oktober 2024, erreichten 395 Migranten die britische Küste, nachdem tagelang keine Ankünfte gemeldet wurden. Bis zum 5. Oktober 2024 registrierten die Behörden insgesamt 25.639 Ankünfte über den Kanal, was leicht über der Zahl des Vorjahreszeitraums liegt.
Der Kanal ist eine der meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Welt. Jährlich überqueren etwa 20 Millionen Passagiere den Kanal mit Fähren, und über 500 große Schiffe durchqueren ihn. Diese hohe Verkehrsdichte erhöht die Risiken für kleine Boote zusätzlich.
Die britische Regierung kündigte an, ihre Bemühungen zur Bekämpfung des Menschenschmuggels zu verstärken. Auf einem Treffen der G7-Staaten in Italien wurde ein Aktionsplan gegen Schmuggelnetzwerke beschlossen. Dieser Plan sieht gemeinsame Ermittlungen und den Austausch von Informationen vor.
Die Zusammenarbeit mit sozialen Medien soll intensiviert werden, um das Bewerben von Schleuserdiensten im Internet zu verhindern. Ein Sprecher des britischen Innenministeriums betonte das Ziel, gefährliche Bootsüberfahrten zu beenden.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Kanal eine lange Geschichte von Überquerungen hat. Die ersten Menschen überquerten ihn vor etwa 8000 Jahren zu Fuß, als der Meeresspiegel niedriger war. Heute spielt der Kanal eine wichtige Rolle für den europäischen Handel und Verkehr.
Die Gezeiten im Kanal können Höhenunterschiede von bis zu 8 Metern verursachen, und die Strömungen können bis zu 3 Knoten erreichen. Diese Bedingungen, zusammen mit den schwankenden Wassertemperaturen zwischen 5°C im Winter und 18°C im Sommer, machen die Überquerung in kleinen Booten extrem gefährlich.
Die Behörden betonen, dass sie weiterhin hart gegen die kriminellen Netzwerke vorgehen werden, die diese gefährlichen Überfahrten organisieren. Gleichzeitig bleibt die Sicherheit der Migranten eine große Herausforderung für alle beteiligten Länder.
