Tornadogefahr in NRW: DWD warnt vor extremen Wetterbedingungen

Mehrere Tornados in Nordrhein-Westfalen gesichtet. Deutscher Wetterdienst warnt vor weiteren Wirbelstürmen und starken Sturmböen im Zuge eines schweren Herbststurms.

26. September 2024, 12:38  •  0 ansichten

Tornadogefahr in NRW: DWD warnt vor extremen Wetterbedingungen

In Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands, herrscht derzeit eine angespannte Wetterlage. Ein schwerer Herbststurm hat in den letzten Tagen mehrere Tornados verursacht, ein Phänomen, das in Deutschland durchschnittlich 20-60 Mal pro Jahr auftritt.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD), eine 1952 gegründete Institution, hat für den 26. September 2024 eine Warnung vor Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 65 km/h herausgegeben. Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit weiterer Tornados, wobei das höchste Risiko von der Eifel bis zum Sauerland, zwei Mittelgebirgsregionen in NRW, besteht.

Am Vorabend wurden bereits mehrere Tornados gemeldet, darunter in Rheinberg, Gescher und Münster. Diese rotierenden Luftsäulen, die sich zwischen Wolken und Erdboden erstrecken, können sich innerhalb von Sekunden bilden und auflösen. Ihre Intensität wird auf der Fujita-Skala gemessen, wobei der stärkste in Deutschland jemals gemessene Tornado Windgeschwindigkeiten von 350-400 km/h erreichte.

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Die aktuelle Wetterlage wird durch ein stürmisches Atlantiktief verursacht, das von den Niederlanden nach Deutschland zieht. An der niederländischen Nordseeküste werden Orkanböen von über 150 km/h erwartet. Der Jetstream, der eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Tornados spielt, hat sich über dem Atlantik stark beschleunigt und bringt bis zum 29. September 2024 extreme Regenmengen von mehr als 200 Litern pro Quadratmeter nach Mitteleuropa.

Für Nordrhein-Westfalen wird ab dem 29. September ein deutlicher Temperatursturz prognostiziert, wobei in Teilen der Eifel Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt möglich sind. Obwohl in NRW vorerst kein Schneefall erwartet wird, könnte der Herbststurm in den Alpen binnen weniger Stunden zu extremen Schneemengen führen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Tornados Objekte kilometerweit transportieren und Geräusche wie Donnergrollen oder Zugpfeifen erzeugen können. Ihr Durchmesser kann von wenigen Metern bis über einen Kilometer reichen. Im Falle eines Tornados gelten Keller und fensterlose Innenräume als sicherste Zufluchtsorte.

Obwohl die Tornado-Saison in Deutschland hauptsächlich von Mai bis September dauert, können diese Wetterphänomene in seltenen Fällen auch im Winter auftreten. Die längste bekannte Tornadospur in Europa erstreckte sich über 170 km in Italien im Jahr 2012.

Der DWD rät zur erhöhten Wachsamkeit und empfiehlt, aktuelle Wettermeldungen aufmerksam zu verfolgen. Die Situation in Nordrhein-Westfalen, durch das der Rhein als längster Fluss fließt, bleibt angespannt, während die Behörden die Entwicklung des Unwetters genau beobachten.