Tausende Ermittlungen gegen Internet-Kriminalität scheitern an fehlenden Daten
Das BKA erhielt letztes Jahr über 180.000 Hinweise auf illegale Inhalte im Netz‚ konnte aber viele Fälle nicht verfolgen. Fehlende Speicherregeln machen die Täter-Identifikation oft unmöglich
Die Zahlen sind beunruhigend: Das Bundes-kriminalamt bekam im Jahr 2023 mehr als 180.300 Meldungen über verbotene Inhalte wobei etwa 89.350 davon strafbar waren (die meisten kamen vom US-amerikanischen NCMEC)
Die Ermittlungs-erfolge bleiben jedoch aus: Fast 17.000 Verfahren mussten eingestellt werden da die Täter trotz bekannter IP-adressen nicht gefunden werden konnten. Ein Jahr davor gabs das gleiche Problem - über 20.000 Fälle blieben ungelöst
Marion Gentges‚ Baden-Württembergs Justiz-ministerin‚ kritisiert die aktuelle Situation: Die fehlende Speicher-pflicht für Internet-verbindungen macht es den Ermittlern schwer. Das BKA schätzt: mit einer einmonatigen Daten-speicherung könnten 90% der Fälle gelöst werden
Die Entwicklung ist alarmierend; seit 2015 stieg die Zahl der Fälle um das 6-fache. Gentges drängt auf neue Regeln:
- Speicherung nur bei schweren Straftaten
- Keine privaten Inhalte betroffen
- Nur digitale Spuren gesichert
- Mindest-speicherdauer nötig
Zehntausende Täter bleiben im Netz weiterhin unerkannt