Scholz enthüllt: Ex-Minister bot überraschenden Rücktritt nach Kabul-Krise an
Bundeskanzler berichtet als Zeuge über die dramatische Afghanistan-Evakuierung vor drei Jahren. Im Untersuchungsausschuss verteidigt er frühere Regierungskollegen und spricht über ein unerwartetes Rücktrittsangebot
Olaf Scholz trat gestern als Zeuge im Afghanistan-Untersuchungsausschuss auf und betonte seine begrenzte Rolle bei der Kabul-Evakuierung; damals war er noch Finanzminister
Die Sicherheitsbedenken von Ex-Innenminister Horst Seehofer bezüglich der Ortskräfte-Aufnahme waren laut Scholz nicht politisch motiviert – sie zielten darauf ab mögliche Risiken bei der Einreise zu minimieren
Der vor etwa 23 Jahren gestartete Afghanistan-Einsatz war nach Scholz Einschätzung notwendig; die USA-Unterstützung nach nine-eleven war richtig (obwohl man früher über ein Ende hätte nachdenken können)
Die frühere Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer kritisierte im Ausschuss die komplexen Aufnahme-Prozesse für afghanische Helfer. Diese waren im april-21 angesichts der sich verschlechternden Lage zu langsam
Heiko Maas zeigte nach der Evakuierung bemerkenswerte Integrität: Er bot seinen Rücktritt an doch Scholz lehnte ab – die weltweiten Geheimdienste hatten die Taliban-Übernahme falsch eingeschätzt