Russlands neue Kriegstaktik: Unerwartete Wendung an der Frontlinie
Russische Streitkräfte machen seit Herbst überraschende Fortschritte im Osten der Ukraine. Neue Strategien und ausländische Unterstützung bringen Bewegung in den lang-andauernden Konflikt
Die militärische Lage in der Ukraine zeigt seit dem Spätherbst eine deutliche Veränderung: Nach einer lang-andauernden Patt-situation verzeichnet Putins Armee nun bedeutende Gebiets-gewinne
Die russischen Streitkräfte haben nordöstlich von Wuhledar mehrere Ortschaften unter ihre Kontrolle gebracht (darunter Kateryniwka und Jelysawetiwka); ihr Vormarsch ist schneller als je zuvor in diesem Konflikt. Seit Sept hat Russland etwa 1.100 Quadrat-kilometer erobert - fast dreimal soviel wie im ganzen Jahr davor
Das Institut für Kriegsstudien (ISW) sieht drei mögliche Entwicklungen:
- Einkreisung von Welyka Nowosilka durch mehrfache Vorstöße
- Vormarsch entlang der H15-autobahn Richtung Andrijiwka
- West-orientierte Offensive von Selydowe aus
Der Kreml hat jedoch mit erheblichen Verlusten zu kämpfen: Britische Quellen berichten von etwa 1.300 gefallenen Soldaten pro Tag im Oktober. Um diese Verluste auszugleichen sucht Putin verstärkt nach ausländischer Hilfe; nord-koreanische Soldaten sind bereits vor Ort und jemenitische Kämpfer sollen folgen
Ein neues Gesetz verspricht russischen Kriegs-freiwilligen den Erlass von Schulden bis zu 91.000 Euro: eine verlockende Option für verschuldete junge Männer. Die ursprünglichen Pläne zur Eroberung von Pokrowsk mussten jedoch vorerst aufgegeben werden - die Ukraine wehrt dort alle Angriffe erfolgreich ab