Russische Flugabwehr schießt versehentlich eigenen Jet ab

Ukrainische Berichte deuten auf einen Eigenbeschuss der russischen Streitkräfte im Donbass hin. Ein Su-25 Kampfjet soll von der eigenen Flugabwehr abgeschossen worden sein.

5. Oktober 2024, 14:33  •  0 ansichten

Russische Flugabwehr schießt versehentlich eigenen Jet ab

Laut ukrainischen Militärquellen kam es zu einem folgenschweren Zwischenfall im Luftraum über dem besetzten Donbass. Die russische Flugabwehr soll irrtümlich einen eigenen Kampfjet vom Typ Su-25 abgeschossen haben. Dieser Vorfall unterstreicht die Komplexität moderner Luftkriegsführung und die Risiken von Eigenbeschuss in Konfliktsituationen.

Die Su-25, ein robustes Erdkampfflugzeug sowjetischer Bauart aus den 1970er Jahren, befand sich angeblich auf einer Mission, um gelenkte Gleitbomben auf ukrainische Stellungen abzuwerfen. Solche Präzisionswaffen können aus großer Höhe eingesetzt werden und sind Teil des russischen Arsenals im Ukraine-Konflikt.

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Die russische Flugabwehr, die möglicherweise das fortschrittliche S-400-System einsetzt, identifizierte das Flugzeug fälschlicherweise als feindliches Ziel. Dieser Irrtum führte zum Abschuss des eigenen Jets, ein Phänomen, das in der Militärterminologie als "Friendly Fire" bekannt ist und leider in modernen Konflikten immer wieder vorkommt.

Zur Untermauerung ihrer Behauptungen veröffentlichte die ukrainische Seite Videoaufnahmen eines abgestürzten Su-25. Es bleibt jedoch unklar, ob diese Aufnahmen tatsächlich den beschriebenen Vorfall dokumentieren. Die Verifizierung von Kriegsvideos ist oft eine herausfordernde und zeitintensive Aufgabe, bei der auch Satellitenbilder und OSZE-Beobachtungen eine Rolle spielen können.

Seit Beginn des Konflikts vor über zweieinhalb Jahren hat die Ukraine ihre Flugabwehrfähigkeiten erheblich ausgebaut, unter anderem durch den Einsatz westlicher Systeme wie NASAMS und Patriot. Dies hat die Luftkriegsführung für beide Seiten komplexer gemacht, wobei sowohl bemannte Flugzeuge als auch Drohnen eine wichtige Rolle spielen.

Die ukrainische Militärführung behauptet, Russland habe seit Kriegsbeginn 368 Flugzeuge verloren. Diese Zahl lässt sich nicht unabhängig überprüfen und ist deutlich höher als die von Russland offiziell bestätigten Verluste. Die Diskrepanz zwischen den Angaben beider Seiten verdeutlicht die Bedeutung der psychologischen Kriegsführung in der Berichterstattung über militärische Erfolge und Verluste.

Es ist wichtig zu betonen, dass sowohl die Ukraine als auch Russland Su-25 Kampfjets einsetzen. Die Genfer Konventionen regeln den Umgang mit abgeschossenen Piloten, die als Kriegsgefangene gelten. Trotz Diskussionen über Flugverbotszonen wurde eine solche Maßnahme im Ukraine-Konflikt bisher nicht umgesetzt.

Dieser Vorfall unterstreicht die anhaltende Intensität des Luftkriegs im Ukraine-Konflikt und die technischen Herausforderungen, denen sich moderne Streitkräfte in komplexen Kampfszenarien gegenübersehen.