Protest mit Totenkopfmasken vor russischer Botschaft in Berlin

Demonstranten protestieren mit Totenkopfmasken vor der russischen Botschaft in Berlin gegen den Ukraine-Krieg. Die Aktion kritisiert auch eine geplante "Friedensdemo" am Nachmittag.

3. Oktober 2024, 11:44  •  0 ansichten

Protest mit Totenkopfmasken vor russischer Botschaft in Berlin

Am Donnerstagmorgen fand vor der russischen Botschaft in Berlin ein ungewöhnlicher Protest statt. Eine kleine Gruppe von Demonstranten, gekleidet in schwarze Gewänder und Totenkopfmasken, positionierte sich in der Nähe des Botschaftsgebäudes an der bekannten Straße Unter den Linden. Sie platzierten mehrere Leichensäcke auf dem Boden und sprühten den Slogan "Russland führt Angriffskrieg" auf ein Banner.

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Die Aktion wurde von der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) organisiert, Deutschlands ältester Friedensorganisation, die seit 1892 besteht. Toni Schmitz, Sprecher des Landesverbands Berlin-Brandenburg, erklärte: "Wir protestieren heute gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine." Der Krieg, der am 24. Februar 2022 begann, hat bereits über eine Million Ukrainer zur Flucht nach Deutschland gezwungen.

Interessanterweise richtete sich der Protest nicht nur gegen Russlands Aggression, sondern auch gegen eine für den Nachmittag geplante "Friedensdemo". Schmitz kritisierte diese Veranstaltung als "Querfrontveranstaltung", die keine echten friedensfördernden Inhalte habe. Er betonte die Notwendigkeit der Solidarität mit allen Kriegsopfern, insbesondere mit ukrainischen Flüchtlingen und Kriegsdienstverweigerern aus Russland, Belarus und der Ukraine.

Die russische Botschaft in Berlin, vor der der Protest stattfand, ist die größte russische diplomatische Vertretung in Europa und wurde bereits 1837 eröffnet. Solche Protestaktionen mit Leichensäcken als Symbol wurden auch in anderen Ländern gegen den Ukraine-Krieg durchgeführt.

Für den Nachmittag hat das Bündnis "Nie wieder Krieg" zu einer Großdemonstration aufgerufen. Die Teilnehmer planen, gegen verschiedene Themen zu protestieren, darunter die Stationierung von US-Raketen in Deutschland, die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sowie deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine und Israel. Bei der Abschlusskundgebung sollen unter anderem Sahra Wagenknecht, Vorsitzende des im Januar 2024 gegründeten Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), Ralf Stegner von der SPD und Gesine Lötzsch von der Linken sprechen.

Es ist erwähnenswert, dass die Bundesregierung seit Kriegsbeginn Waffen im Wert von mehreren Milliarden Euro an die Ukraine geliefert hat, was in Deutschland zu kontroversen Diskussionen führt. Die Friedensbewegung in Deutschland hat eine lange Tradition, die bis in die 1950er Jahre zurückreicht, und Kriegsdienstverweigerung ist in Deutschland ein Grundrecht.

Die Verwendung von Totenkopfsymbolen bei Protesten hat eine lange Geschichte in verschiedenen Kulturen und dient oft als starkes visuelles Statement gegen Krieg und Gewalt. In diesem Fall unterstreicht es die ernste Botschaft der Demonstranten gegen den anhaltenden Konflikt in der Ukraine.