Nürnbergs Innenstadt: Kampf gegen Leerstände in der Breiten Gasse

Nürnberg ringt mit Leerständen in der Breiten Gasse. Drei Großobjekte symbolisieren die Herausforderungen. Die Stadt sucht nach Lösungen für die Wiederbelebung des Stadtzentrums.

25. September 2024, 15:30  •  34 ansichten

Nürnbergs Innenstadt: Kampf gegen Leerstände in der Breiten Gasse

In Nürnbergs Innenstadt, insbesondere in der Breiten Gasse, kämpft die zweitgrößte Stadt Bayerns mit einer wachsenden Zahl von Leerständen. Etwa 20 Geschäfte verschiedener Größen stehen in dieser zentralen Fußgängerzone leer, was die Herausforderungen für den lokalen Einzelhandel verdeutlicht.

Drei große Leerstände stechen besonders hervor:

  • Der ehemalige Kaufhof
  • Der City-Point
  • Das ehemalige Schuh-Leiser-Areal

Diese Gebäude symbolisieren die Probleme, mit denen Nürnberg konfrontiert ist. Die Stadt, die auf eine über 950-jährige Geschichte zurückblickt und im Mittelalter ein bedeutendes Handelszentrum war, steht nun vor der Aufgabe, ihre Innenstadt neu zu beleben.

Der ehemalige Kaufhof in der Königstraße, am Rande der Breiten Gasse, steht seit dem Auszug der Warenhauskette im Sommer 2023 leer. Die Stadt hat das Gebäude erworben und plant ein neues Nutzungskonzept. Bis zur Umsetzung sollen Kunstaktionen den Bereich beleben.

Image

Der sogenannte "Trading-Down-Effekt" könnte eine Ursache für die Leerstände sein. Dieser Effekt beschreibt, wie leerstehende größere Gebäude die Attraktivität der Umgebung für potenzielle neue Mieter mindern.

Der City-Point, vielleicht der bekannteste Leerstand in der Breiten Gasse, wurde 2017 von einem Düsseldorfer Unternehmen erworben. Ursprüngliche Pläne für einen Neubau mit Büros, Gastronomie und Handelsflächen kamen nicht voran, da die zuständige Projektgesellschaft insolvent wurde. Andrea Heilmaier, Wirtschaftsreferentin von Nürnberg, betont die Notwendigkeit eines neuen Investors für das Projekt.

Das ehemalige Schuh-Leiser-Areal bleibt ebenfalls eine Baustelle. Nach dem Abriss des Schuhgeschäfts und dem Beginn der Bauarbeiten für einen Neubau musste auch hier die Projektgesellschaft Insolvenz anmelden. Obwohl im Frühjahr 2024 von einem potenziellen Käufer die Rede war, laufen die Verhandlungen noch.

Nürnberg, bekannt für seinen Christkindlesmarkt und als Heimat des traditionsreichen 1. FC Nürnberg, steht vor der Herausforderung, seine Innenstadt wiederzubeleben. Mit etwa 518.000 Einwohnern und als bedeutender Industriestandort in Bayern hat die Stadt das Potenzial, diese Krise zu überwinden.

Die Stadtführung arbeitet intensiv an Lösungen. Nürnberg, mit seiner reichen Geschichte als Zentrum der Renaissance im 15. und 16. Jahrhundert und als Wirkungsstätte des berühmten Malers Albrecht Dürer, hat schon oft bewiesen, dass es sich erneuern kann.

Die Wiederbelebung der Innenstadt könnte von Nürnbergs kulturellem Reichtum profitieren. Mit einer der höchsten Dichten an Kultureinrichtungen in Deutschland und als Austragungsort von über 30 Messen jährlich hat die Stadt viele Stärken, auf die sie aufbauen kann.

Während die Zukunft der Breiten Gasse noch ungewiss ist, bleibt Nürnberg mit seiner Kaiserburg, den berühmten Lebkuchen und Rostbratwürsten sowie einem ausgedehnten Radwegenetz eine attraktive Stadt für Einwohner und Besucher gleichermaßen.