Nike setzt auf Altbewährtes: Elliot Hill kehrt als Retter zurück

Der weltgrößte Sportartikelhersteller Nike steht vor einer Neuausrichtung. Das Unternehmen, das 1964 als Blue Ribbon Sports gegründet wurde und sich 1971 in Nike umbenannte, holt den ehemaligen Mitarbeiter Elliot Hill aus dem Ruhestand zurück, um das kriselnde Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.

Hill, der 1988 als Praktikant bei Nike begann - im selben Jahr, in dem der berühmte Slogan "Just Do It" eingeführt wurde - soll ab dem 14. Oktober 2024 die Führung übernehmen. Seine Aufgabe wird es sein, die Herausforderungen zu bewältigen, mit denen das Unternehmen derzeit konfrontiert ist:

• Umsatzrückgang
• Verschobener Investorentag
• Einbruch des Aktienkurses

Der Finanzchef Matthew Friend räumte ein, dass es Zeit brauchen wird, bis Nike zu starkem Wachstum zurückkehrt. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25, die einen Umsatzrückgang von etwa fünf Prozent vorhergesagt hatte, wurde zurückgezogen.

Hills Hauptaufgabe wird es sein, die Beziehungen zum Einzelhandel zu verbessern und den Fokus wieder auf das Kerngeschäft zu legen. Sein Vorgänger John Donahoe hatte sich auf den Online-Verkauf und eigene Läden konzentriert, was jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachte. Nike, das jährlich über 900 Millionen Schuhpaare produziert, muss nun seine Strategie überdenken.

Die finanzielle Situation des Unternehmens ist angespannt. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ging der Umsatz auf 11,6 Milliarden Dollar zurück, während der Nettogewinn um 28 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar einbrach. Besonders in China, wo viele Kunden in der Wirtschaftskrise heimische Marken bevorzugen, verzeichnete Nike einen Absatzrückgang von 4 Prozent.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt Nike der Weltmarktführer bei Sportbekleidung, -schuhen und -zubehör. Mit starken Marken wie Air Jordan, das 1984 eingeführt wurde, und Converse, das Nike 2003 für 309 Millionen Dollar erwarb, verfügt das Unternehmen über ein solides Fundament.

Für Anleger könnte die aktuelle Situation eine Chance darstellen. Die Nike-Aktie wird derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 gehandelt, deutlich niedriger als in der Vergangenheit. Ob der 60-jährige Hill das Unternehmen erfolgreich umstrukturieren kann, bleibt abzuwarten. Seine langjährige Erfahrung bei Nike und die Rückkehr zum Kerngeschäft könnten jedoch positive Impulse setzen.

"Wir ergreifen Maßnahmen, um Nike wettbewerbsfähiger zu machen und ein nachhaltiges profitables Wachstum anzukurbeln"

Mit über 75.000 Mitarbeitern weltweit, einer Marktkapitalisierung, die 2015 die 100-Milliarden-Dollar-Marke überschritt, und innovativen Ansätzen wie der Verwendung recycelter Materialien und der Einführung von Wearable-Technologie, hat Nike das Potenzial, seine Position als führendes Sportartikelunternehmen zu behaupten und zu stärken.