Netanjahus Umfragewerte steigen trotz eskalierender Gewalt im Libanon
Israels Premierminister gewinnt an Zustimmung nach hartem Vorgehen gegen die Hisbollah. Internationale Gemeinschaft besorgt über zunehmende Spannungen zwischen Israel und Libanon.
Die Spannungen zwischen Israel und dem Libanon haben in den letzten Tagen dramatisch zugenommen. Trotz der eskalierenden Gewalt verzeichnet Benjamin Netanjahu einen Anstieg in den Umfragewerten. Dieser Trend steht im Zusammenhang mit Israels hartem Vorgehen gegen die Hisbollah.
Laut der israelischen Meinungsforscherin Dahlia Scheindlin hat sich Netanjahu von seinem Umfragetief nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 erholt. Seine Likud-Partei, die 1973 gegründet wurde, könnte bei einer Wahl nun 20 bis 25 Prozent der Stimmen erhalten. Scheindlin führt dies auf Israels jüngste Aktionen gegen die Hisbollah zurück, die 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde.
Die Situation im Libanon bleibt angespannt. Das libanesische Gesundheitsministerium berichtet von über 550 Todesopfern durch israelische Luftangriffe, darunter 50 Kinder. Israel setzt seine Angriffe im Süden und Osten des Libanon fort, der eine Fläche von etwa 10.452 km² hat.
Die internationale Gemeinschaft zeigt sich besorgt. Die G7-Außenminister, deren Gruppe 1975 gegründet wurde, warnen vor einer gefährlichen Eskalation. Frankreich fordert eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats, der aus fünf ständigen und zehn nichtständigen Mitgliedern besteht.
China, das Israel 1950 anerkannte, kritisiert Israels Vorgehen scharf und sichert dem Libanon Unterstützung zu. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell beschreibt die Situation als kriegsähnlich.
Die UN-Friedensmission UNIFIL, die seit 1978 im Libanon stationiert ist, hat ihre Patrouillen aufgrund der erhöhten Gefahr vorübergehend ausgesetzt. Die Mission überwacht die Blaue Linie, die die Grenze zwischen Israel und dem Libanon markiert.
Netanjahu, der am längsten amtierende Premierminister Israels, steht vor der Herausforderung, die Sicherheit seines Landes zu gewährleisten und gleichzeitig eine weitere regionale Eskalation zu vermeiden. Israel, das 1948 gegründet wurde und eine Bevölkerung von etwa 9,3 Millionen Menschen hat, sieht sich mit komplexen geopolitischen Herausforderungen konfrontiert.
Die internationale Gemeinschaft ruft zur Deeskalation auf, um einen größeren regionalen Konflikt zu verhindern. Die Situation bleibt angespannt, und die kommenden Tage werden entscheidend für die weitere Entwicklung in der Region sein.
