Machtkampf in der SPD: Nordrhein-Westfalen stellt Scholz-Kandidatur in Frage
Die größte SPD-Landesgruppe zweifelt an Scholz als Kanzlerkandidat und bringt Pistorius ins Gespräch. Während der Kanzler beim G20-Gipfel ist entfacht eine heftige Debatte in Berlin
Die mächtige NRW-Landesgruppe der SPD hat eine überraschende Diskussion über die Kanzlerkandidatur losgetreten Die Gruppenchefs Dirk Wiese und Wiebke Esdar äußern sich kritisch zur aktuellen Aufstellung und bringen Boris Pistorius als Alternative ins Spiel
Die Basis zeigt sich gespalten; viele unterstützen den Verteidigungsminister als möglichen Kandidaten Axel Schäfer - ein NRW-Abgeordneter hat prompt eine Not-Sitzung einberufen (was die interne Unruhe zeigt)
Der ehemalige Parteichef Norbert Walter-Borjans äußert sich zweideutig: Einerseits lobt er Scholzʼs Krisenmanagement; andererseits kritisiert er dessen mangelnde Bürgernähe Karl Lauterbach hingegen steht fest hinter dem Kanzler: “Die Debatte schadet uns; sie muss schnell beendet werden“
Der Kanzler ist der Kanzler und tritt als solcher erneut an. Das finde ich logisch
Während Olaf Scholz beim G20-Treffen in Brasilien Weltpolitik macht diskutiert Berlin über seine Zukunft Die Parteiführung hat sich zwar für ihn ausgesprochen - eine offizielle Nominierung steht aber noch aus
Die wichtigsten Kritikpunkte an Scholz:
- Mangelnde Kommunikation mit Bürgern
- Schwache Umfragewerte der SPD
- Fehlendes charismatisches Auftreten
- Zu distanzierte Art
Die Co-Chefin des NRW-Verbands Sarah Philipp sieht in der Situation sogar einen Vorteil: Mit Scholz und Pistorius habe man gleich zwei potenzielle Kanzler zur Auswahl