Kölner Opern-Sanierung: Neues Millionenpaket trotz SPD-Protest

Trotz SPD-Forderung nach Baustopp genehmigt Kölner Rat weitere 90 Millionen Euro für Opern-Sanierung. Gesamtkosten steigen auf über 800 Millionen Euro, Eröffnung frühestens 2026/2027.

3. Oktober 2024, 08:53  •  0 ansichten

Kölner Opern-Sanierung: Neues Millionenpaket trotz SPD-Protest

In der Kölner Kommunalpolitik sorgt die anhaltende Sanierung der Oper für heftige Debatten. Das Ratsbündnis aus Grünen, Volt und CDU hat ein weiteres Finanzpaket in Höhe von 90 Millionen Euro für die Renovierung genehmigt. Dies stößt auf scharfe Kritik seitens der SPD, die einen sofortigen Baustopp fordert.

Die Gesamtkosten für die Sanierung der 1957 eröffneten Oper sind mittlerweile auf über 800 Millionen Euro angestiegen. Ursprünglich waren lediglich 253 Millionen Euro veranschlagt worden. Die Wiedereröffnung des seit 2012 geschlossenen Gebäudes wird nicht vor der Spielzeit 2026/2027 erwartet.

Maria Helmis, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, erklärte:

Die Sanierung der Oper ist gescheitert. Deshalb muss jetzt die Notbremse gezogen, die Baustelle stillgelegt und sofort eine Exitstrategie eingeleitet werden.

Die SPD schlägt eine Neunutzung des Geländes am Offenbachplatz vor, alternativ eine Verpachtung oder einen Verkauf. Ihr Antrag wurde jedoch im Rat mehrheitlich abgelehnt.

Das Ratsbündnis kritisierte den SPD-Vorstoß scharf. Brigitta von Bülow (Grüne) bezeichnete ihn als "blauäugig und populistisch". Bernd Petelkau (CDU) betonte, dass ein Baustopp monatlich vier Millionen Euro kosten würde, ohne eine Alternative zu bieten.

Die Sanierung der Kölner Oper, die Teil des Ensembles der Kölner Bühnen ist, gilt als eines der größten Kulturbau-Vorhaben in Deutschland. Sie umfasst eine umfassende technische Modernisierung, Verbesserung der Akustik und Erweiterung des Orchestergraben. Auch energetische Aspekte spielen eine wichtige Rolle.

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Die Verzögerungen und Kostenexplosionen haben zu mehreren Untersuchungsausschüssen geführt und belasten den Kulturhaushalt der Stadt erheblich. Kritiker sehen das Projekt als "Fass ohne Boden". Befürworter betonen die kulturelle Bedeutung der Oper für Köln und die Notwendigkeit der Modernisierung.

Die Debatte um die Zukunft der Kölner Oper spiegelt auch größere Fragen zur Rolle traditioneller Kulturinstitutionen in einer sich wandelnden Gesellschaft wider. Trotz der Kontroversen bleibt die Mehrheit im Rat entschlossen, das Projekt fortzuführen und die historische Oper für kommende Generationen zu erhalten.