Israelische Luftangriffe erschüttern erneut Beirut

Israelische Streitkräfte führen neue Angriffe auf Beirut durch. Berichten zufolge könnte ein hochrangiger Hisbollah-Funktionär das Ziel gewesen sein. Die Situation bleibt angespannt.

3. Oktober 2024, 22:06  •  0 ansichten

Israelische Luftangriffe erschüttern erneut Beirut

In der Nacht zum 4. Oktober 2024 wurde die libanesische Hauptstadt Beirut erneut von schweren Explosionen erschüttert. Augenzeugen berichten von israelischen Luftangriffen, die sich offenbar gegen Ziele der Hisbollah-Miliz richteten. Diese Entwicklung markiert eine weitere Eskalation in dem seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt zwischen Israel und dem Libanon.

Beirut, eine der ältesten Städte der Welt mit einer über 5000-jährigen Geschichte, steht einmal mehr im Zentrum geopolitischer Spannungen. Die Stadt, oft als "Paris des Nahen Ostens" bezeichnet, hat in ihrer langen Geschichte viele Konflikte erlebt, darunter einen verheerenden Bürgerkrieg von 1975 bis 1990.

Unbestätigten Berichten zufolge könnte Haschim Safi al-Din, der Vorsitzende des Exekutivrats der Hisbollah, das Ziel der Angriffe gewesen sein. Al-Din gilt als möglicher Nachfolger des kürzlich bei einem israelischen Luftangriff getöteten Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah. Die Hisbollah, 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet, wird von vielen westlichen Ländern als terroristische Organisation eingestuft und erhält bedeutende Unterstützung vom Iran.

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Die israelische Luftwaffe, die als eine der fortschrittlichsten der Welt gilt, setzt ihre Operationen gegen die Hisbollah fort. Diese Angriffe finden vor dem Hintergrund eines technisch immer noch bestehenden Kriegszustands zwischen Israel und dem Libanon statt. Der 34-tägige Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Jahr 2006 ist noch in frischer Erinnerung.

Der Libanon, ein Land mit einer Fläche von etwa 10.452 Quadratkilometern und einer geschätzten Bevölkerung von 6,8 Millionen Menschen, steht vor enormen Herausforderungen. Neben den anhaltenden Sicherheitsbedrohungen befindet sich die libanesische Wirtschaft seit 2019 in einer schweren Krise. Das Land, das an Syrien und Israel grenzt, hat eine vielfältige religiöse Landschaft mit 18 anerkannten Konfessionen und ein einzigartiges konfessionelles politisches System.

Die israelische Armee hat bisher keine offiziellen Angaben zu den jüngsten Angriffen gemacht. Die Situation in Beirut bleibt angespannt, während die internationale Gemeinschaft die Entwicklungen genau beobachtet. Die Bewohner der Stadt, die sich gerade erst von der verheerenden Hafenexplosion im Jahr 2020 erholt haben, sehen sich erneut mit Unsicherheit konfrontiert.

Diese Ereignisse unterstreichen die komplexe geopolitische Lage im Nahen Osten und die anhaltenden Spannungen zwischen Israel und den von der Hisbollah kontrollierten Gebieten im Libanon. Die kommenden Tage werden zeigen, wie sich die Situation weiter entwickelt und welche Auswirkungen diese erneute Eskalation auf die regionale Stabilität haben wird.