Hamburger Arzt unter Verdacht: Verbindungen zu islamistischer Gruppe?

Ein bekannter Hausarzt in Hamburg steht im Verdacht, Mitglied einer verbotenen islamistischen Organisation zu sein. Trotz Vorwürfen darf er weiterhin praktizieren.

3. Oktober 2024, 08:55  •  0 ansichten

Hamburger Arzt unter Verdacht: Verbindungen zu islamistischer Gruppe?

In Hamburg steht ein bekannter Hausarzt im Mittelpunkt einer kontroversen Debatte. Dr. Omar Samadzade, ein 51-jähriger Allgemeinmediziner, der seit etwa zwei Jahrzehnten in Hamburg-Steilshoop praktiziert, sieht sich schwerwiegenden Vorwürfen ausgesetzt. Laut Berichten könnte er eine führende Rolle in der islamistischen Organisation Hizb ut-Tahrir spielen, die in Deutschland seit 2003 verboten ist.

Hizb ut-Tahrir, 1953 in Jerusalem gegründet, ist in über 40 Ländern aktiv und strebt die Errichtung eines weltweiten Kalifats auf Basis der Scharia an. Die Organisation lehnt Demokratie und säkulare Staatsformen ab und ist in vielen muslimischen Ländern verboten. In Deutschland zählte sie Ende 2023 laut Verfassungsschutzbericht in Hamburg 410 Mitglieder, 50 mehr als im Vorjahr.

Samadzade, der zwei Praxen betreibt und auf TikTok aktiv ist, schweigt zu den Anschuldigungen. Ältere Einträge auf einem ihm zugeschriebenen Facebook-Profil deuten jedoch auf islamistische Ansichten hin. Dort ist von "gelenkten Massenmedien" und einer "islamophoben Stimmung" die Rede. Zudem wird die Hoffnung geäußert, dass der Islam das "korrupte säkular-kapitalistische System" ablösen werde.

Die Behörden in Hamburg sind mit der Situation konfrontiert. Die Praxisräume von Samadzade gehören der Finanzbehörde und werden über einen gemeinnützigen Träger vermietet. Der Mietvertrag läuft bis Ende Dezember 2024. Eine Entscheidung über eine mögliche Verlängerung steht noch aus.

Trotz der Vorwürfe darf Samadzade weiterhin als Arzt praktizieren. Ein Widerruf der Approbation wäre einem Berufsverbot gleichzusetzen und ist rechtlich nur unter strengen Voraussetzungen möglich. Es bedarf konkreter, gerichtsfester Nachweise für ein Verhalten, das mit dem ärztlichen Berufsbild unvereinbar ist.

Image

Die Situation wirft Fragen zur Balance zwischen Berufsfreiheit und Sicherheitsbedenken auf. Hizb ut-Tahrir nutzt oft soziale Medien für ihre Propaganda und hat besonders unter jungen Muslimen Anhänger. Die Organisation lehnt Integration in nicht-muslimische Gesellschaften ab und verbreitet häufig antisemitische und antiwestliche Propaganda.

Der Fall Samadzade verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich Behörden und Gesellschaft im Umgang mit mutmaßlichen Extremisten in sensiblen Berufen gegenübersehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Konsequenzen sich möglicherweise ergeben.

"Wir hoffen, dass der Islam das korrupte säkular-kapitalistische System alsbald als weltweite Leitidee ablösen wird und die Menschheit dadurch einen intellektuell-ideellen sowie zivilisatorischen Aufstieg erreichen wird."

Aus einem Facebook-Profil, das Dr. Omar Samadzade zugeschrieben wird:

Diese Aussage unterstreicht die Brisanz der Vorwürfe und die Notwendigkeit einer gründlichen Untersuchung, um die Integrität des Gesundheitssystems und die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten.