FDP Hamburg: Prominente Mitglieder wechseln zur CDU

Zwei Vorstandsmitglieder der FDP Hamburg treten zur CDU über. Sicherheitspolitik wird als Hauptgrund genannt. Der Wechsel verstärkt den anhaltenden Mitgliederschwund der Liberalen in der Hansestadt.

25. September 2024, 10:19  •  0 ansichten

FDP Hamburg: Prominente Mitglieder wechseln zur CDU

In der Freien und Hansestadt Hamburg, dem zweitgrößten urbanen Zentrum Deutschlands, vollzieht sich ein bemerkenswerter politischer Wandel. Zwei prominente Mitglieder des FDP-Landesvorstands haben sich entschieden, zur Christlich Demokratischen Union (CDU) überzutreten. Dieser Schritt unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen, denen sich die Freie Demokratische Partei (FDP) in der Hansestadt gegenübersieht.

Die betroffenen Persönlichkeiten sind Wiebke Köhler, bisher Beisitzerin und Fachsprecherin für Senioren, Handwerk und Handel, sowie Claus Krumrei, ebenfalls Beisitzer im Landesvorstand. Beide betonen, dass ihre Entscheidung hauptsächlich auf sicherheitspolitischen Überlegungen basiert.

Köhler erklärte: "Die CDU bekennt sich klar zur inneren und äußeren Sicherheit unseres Landes und hat dafür die richtigen Konzepte." Sie war zuvor im FDP-Bundesfachausschuss für Sicherheit und Verteidigung tätig. Krumrei fügte hinzu, dass es notwendig sei, "das bürgerliche Lager zu stärken und geschlossen gegen SPD und Grüne anzutreten".

Der Hamburger CDU-Vorsitzende Dennis Thering begrüßte die Neuzugänge und betonte die Rolle seiner Partei als Sammelbecken für Kräfte der bürgerlichen Mitte. Er sieht die CDU gut vorbereitet, um Regierungsverantwortung in Hamburg zu übernehmen.

Diese Entwicklung ist Teil eines größeren Trends. Die FDP, die 1948 gegründet wurde und eine lange liberale Tradition in Hamburg vertritt, kämpft seit der Bürgerschaftswahl 2020 um ihre politische Relevanz. Bei dieser Wahl scheiterte sie mit 4,97% knapp an der 5%-Hürde, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland eingeführt wurde. Aktuelle Umfragen sehen die Partei weiterhin bei maximal 5%.

Im Gegensatz dazu kann die CDU, die 1945 gegründet wurde, in Umfragen mit etwa 20% rechnen. Dies zeigt eine deutliche Verschiebung in der politischen Landschaft Hamburgs, das als Stadtstaat gleichzeitig ein Bundesland ist und eine eigene Verfassung hat.

Die FDP ist derzeit nur durch ein Direktmandat und den Wechsel eines Abgeordneten von der SPD in der Hamburgischen Bürgerschaft vertreten. Dies steht im Kontrast zu ihrer früheren Stärke, als sie von 2017 bis 2021 regulär im Landesparlament vertreten war.

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Es ist bemerkenswert, dass diese politischen Veränderungen in einer Stadt stattfinden, die den größten Seehafen Deutschlands beherbergt und eine der höchsten Millionärsdichten im Land aufweist. Die nächste Bürgerschaftswahl, die alle fünf Jahre stattfindet, wird zeigen, ob die FDP ihre Position in Hamburg wieder stärken kann oder ob die CDU, deren Parteifarbe Schwarz ist, weiter an Boden gewinnt.

Während die FDP bundesweit etwa 75.000 Mitglieder hat, verfügt die CDU über rund 400.000 Anhänger. Diese Zahlen spiegeln sich auch in der Bundespolitik wider, wo die CDU seit 2005 die Kanzlerin bzw. den Kanzler stellt, während die FDP zuletzt von 2009 bis 2013 Teil der Bundesregierung war.

Die politische Zukunft Hamburgs, einer Stadt mit sieben Bezirken, bleibt spannend. Es wird sich zeigen, ob die FDP, deren Parteifarbe Gelb ist, ihren Platz in der vielfältigen politischen Landschaft der Hansestadt behaupten kann.