Essener Lichtkunst-Festival: Meisterwerke erleuchten die Stadt

Vom 2. bis 13. Oktober verwandelt das Essen Light Festival die Innenstadt in eine Kunstgalerie unter freiem Himmel. Bekannte Werke aus dem Museum Folkwang werden auf Gebäude projiziert.

2. Oktober 2024, 13:14  •  0 ansichten

Essener Lichtkunst-Festival: Meisterwerke erleuchten die Stadt

Das Essen Light Festival, eines der größten Lichtkunst-Events Deutschlands, kehrt vom 2. bis 13. Oktober 2024 zurück und verwandelt die Ruhrmetropole in ein faszinierendes Lichtermeer. Dieses Jahr präsentiert das Festival eine innovative Herangehensweise, indem es bekannte Kunstwerke aus dem renommierten Museum Folkwang auf Hochhäuser und den Boden des Essener Kennedyplatzes projiziert.

Das Museum Folkwang, 1902 in Hagen gegründet und 1922 nach Essen verlegt, beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen deutscher und französischer Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts. Diese Meisterwerke werden nun in gigantischem Format die Fassaden der Stadt schmücken und den urbanen Raum in eine Open-Air-Galerie verwandeln.

Der Berliner Künstler Daniel Margraf zeichnet für die beeindruckenden Projektionen am Kennedyplatz verantwortlich. Dieser zentrale Platz, benannt nach dem ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, wird zum Herzstück des Festivals.

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Insgesamt werden 16 Standorte in der Stadt mit Lichtkunstwerken und Installationen bespielt. Darunter befinden sich auch der Essener Dom, dessen Gründung bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht, und die evangelische Marktkirche aus dem 11. Jahrhundert. Beide Gotteshäuser werden unter dem Motto "Licht und Segen" in ein besonderes Licht gerückt.

Die feierliche Eröffnung des Festivals findet am 2. Oktober um 19:30 Uhr statt und wird von einem Live-Auftritt des belgischen Pianisten Florian Noack begleitet. An den darauffolgenden Tagen beginnt das Spektakel jeweils bei Einbruch der Dunkelheit und endet von Montag bis Donnerstag um 22 Uhr, freitags und samstags sogar erst um 23 Uhr.

Essen, mit seinen rund 580.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens, blickt auf eine reiche industrielle Vergangenheit zurück. Die Stadt war einst ein Zentrum der Kohle- und Stahlindustrie im Ruhrgebiet. Heute zeugen Wahrzeichen wie die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Zeche Zollverein vom Strukturwandel der Region.

Das Essen Light Festival reiht sich ein in eine lange Tradition von Lichtkunst in Deutschland. Das erste Festival dieser Art fand 1992 in Unna statt, und seitdem hat sich Lichtkunst als eigenständige Kunstform etabliert. Interessanterweise veranstaltet Essen seit 1950 auch die sogenannten Lichtwochen, eine festliche Weihnachtsbeleuchtung der Innenstadt.

Besucher des Festivals haben die Möglichkeit, nicht nur die Lichtkunst zu genießen, sondern auch andere Sehenswürdigkeiten Essens zu erkunden. Dazu gehören das Red Dot Design Museum mit der weltweit größten Ausstellung zeitgenössischen Designs, die Villa Hügel als ehemaliger Wohnsitz der Industriellenfamilie Krupp und der Baldeneysee, der mit 7,8 km Länge der größte der sechs Ruhrstauseen ist.

Das Essen Light Festival verspricht, ein Höhepunkt im kulturellen Kalender der Stadt zu werden, die 2010 den Titel Kulturhauptstadt Europas trug. Es unterstreicht Essens Wandel von einer Industriemetropole zu einem Zentrum für Kunst und Kultur im Herzen des Ruhrgebiets, dem mit über 5 Millionen Einwohnern größten Ballungsraum Deutschlands.