Butterpreise in Deutschland erreichen historischen Höchststand

Butterpreise in Deutschland steigen auf Rekordhöhe von 2,39 Euro pro 250g. Experten warnen vor möglichen weiteren Erhöhungen aufgrund von Angebot und Nachfrage.

2. Oktober 2024, 14:03  •  0 ansichten

Butterpreise in Deutschland erreichen historischen Höchststand

Die Butterpreise in Deutschland haben einen neuen Höchststand erreicht. Ein 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter der Eigenmarken kostet aktuell 2,39 Euro in Supermärkten und Discountern. Dieser Preis übertrifft den bisherigen Rekord aus dem Sommer 2022 um 10 Cent.

Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) bestätigt, dass dies der höchste jemals in Deutschland verzeichnete Butterpreis ist. Auch Markenprodukte verzeichnen Preissteigerungen, wie das Preisvergleichsportal Smhaggle berichtet. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) schließt weitere Preisanstiege nicht aus.

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Die Gründe für den Preisanstieg sind vielfältig. Ein schwaches Angebot trifft auf eine hohe Nachfrage im Weihnachtsgeschäft. Die zukünftige Preisentwicklung hängt laut BDM von der Menge der angelieferten Milch und deren Inhaltsstoffen ab. Branchenverbände hatten bereits Ende August 2024 eine Erhöhung der Butterpreise prognostiziert.

Interessanterweise hat Butter eine lange Geschichte. Sie wurde erstmals im 2. Jahrtausend v. Chr. in Indien hergestellt und war früher sogar ein Luxusprodukt, das als Zahlungsmittel verwendet wurde. Heute gehört Deutschland zu den größten Butterproduzenten weltweit, neben Indien und den USA.

Die Preisentwicklung der letzten Jahre zeigt starke Schwankungen. Im Jahr 2022 stieg der Butterpreis aufgrund des Ukrainekriegs und der Energiekrise stark an. Im Sommer 2023 sank er kurzzeitig auf 1,39 Euro, bevor er wieder anstieg. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes war Butter im August 2024 um 41 Prozent teurer als im Jahr 2020.

Es ist erwähnenswert, dass die durchschnittliche Kuh genug Milch für etwa 250 kg Butter pro Jahr produziert. Trotzdem ist die Zahl der Milchkühe und -betriebe in Deutschland seit Jahren rückläufig. Im Jahr 2023 gab es noch etwa 3,7 Millionen Tiere und knapp 50.600 Betriebe.

Die EU hat strenge Vorschriften für die Butterherstellung. Butter muss einen Fettgehalt von mindestens 80% haben und kann bei richtiger Lagerung bis zu einem Jahr haltbar sein. Die Farbe der Butter hängt übrigens von der Ernährung der Kühe ab.

Während in den 1990er Jahren Butter als ungesund galt, wird sie heute wieder positiver bewertet. In einigen Ländern wird Butter sogar mit Vitamin D angereichert. Die Vielfalt der Buttersorten ist beeindruckend: In Frankreich gibt es über 100 verschiedene Sorten.

Die Butterproduktion hat sich seit dem 19. Jahrhundert stark mechanisiert. Die erste Butterfabrik wurde 1856 in den USA eröffnet. Heute gibt es sogar ein Buttermuseum in Schweden und der Weltrekord für die größte Butterskulptur wiegt über 1.000 kg.

Trotz der aktuellen Preissteigerungen bleibt Butter ein wichtiger Bestandteil der deutschen Küche. Ob die Preise weiter steigen werden, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass Butter eine faszinierende Geschichte hat und auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Ernährung spielen wird.