Berliner Friedensdemonstration: SPD-Politiker Stegner stößt auf Widerstand

Tausende demonstrierten in Berlin gegen Aufrüstung. SPD-Politiker Stegner wurde ausgebuht, als er die Ukraine-Hilfe verteidigte. Die Veranstaltung zog diverse politische Gruppen an.

3. Oktober 2024, 20:02  •  0 ansichten

Berliner Friedensdemonstration: SPD-Politiker Stegner stößt auf Widerstand

In Berlin fand kürzlich eine große Friedensdemonstration statt, die tausende Menschen anzog. Die Veranstaltung, die unter dem Motto "Nie wieder Krieg" stand, versammelte sich am Großen Stern, wo sich die Siegessäule befindet, die vor 151 Jahren eingeweiht wurde.

Die Organisatoren, darunter Die Linke, die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) und Palästina-Solidaritätsgruppen, sprachen von über 40.000 Teilnehmern, während die Polizei eine niedrigere fünfstellige Zahl angab. Die Demonstration zeigte die Vielfalt der deutschen politischen Landschaft, von der ältesten parlamentarisch vertretenen Partei, der SPD, bis hin zu neueren Bewegungen.

Ein zentrales Thema war die geplante Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen in Deutschland ab 2026, die Bundeskanzler Olaf Scholz im Juli 2024 angekündigt hatte. Diese Raketen, mit einer Reichweite von 500 bis 5.500 Kilometern, sind seit dem Ende des INF-Vertrags 2019 wieder ein kontroverses Thema.

Ralf Stegner, ein SPD-Politiker, kritisierte diese Pläne, was bei den Demonstranten gut ankam. Als er jedoch das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung und den Nutzen von Luftverteidigungssystemen ansprach, stieß er auf heftigen Widerstand. Rufe wie "Kriegstreiber" und "Aufhören" waren zu hören.

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Die Demonstration behandelte auch andere Konflikte, wie den Ukraine-Krieg, der vor 2 Jahren und 7 Monaten begann, und die Situation im Nahen Osten. Der Gaza-Streifen, der seit 17 Jahren unter Hamas-Kontrolle steht, war ebenfalls ein Diskussionsthema.

Prominente Redner wie Gesine Lötzsch von Die Linke, Peter Gauweiler von der CSU und Sahra Wagenknecht, die kürzlich ihre eigene Partei gründete, kritisierten die deutsche Außenpolitik scharf.

Die Veranstaltung zeigte auch internationale Solidarität. Demonstranten sangen die "Internationale", die Hymne der sozialistischen Arbeiterbewegung, und "We Shall Overcome", ein bekanntes Lied aus der US-Bürgerrechtsbewegung.

Die Demonstration spiegelte die komplexen Debatten in der deutschen Politik wider, von der Rolle Deutschlands in der NATO, der es seit 69 Jahren angehört, bis hin zu aktuellen Konflikten wie dem in der Ukraine und im Nahen Osten.

"Wir haben uns von der AfD und Sahra Wagenknecht in eine Falle locken lassen. Sie und ihre nationalistisch-populistische Bewegung haben den Friedensbegriff gekapert."

Michael Roth, SPD-Außenpolitiker

Diese Veranstaltung verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich Deutschland in einer zunehmend komplexen geopolitischen Landschaft gegenübersieht, und zeigt die Vielfalt der Meinungen innerhalb der deutschen Gesellschaft zu Fragen von Krieg und Frieden.