todlicher-streit-auf-mallorca-portugiese-wegen-mordes-an-schwiegermutter-verhaftet

Tödlicher Streit auf Mallorca: Portugiese wegen Mordes an Schwiegermutter verhaftet

 • 30 views

In Colònia de Sant Jordi auf Mallorca wurde ein 47-jähriger Portugiese wegen des mutmaßlichen Mordes an seiner Schwiegermutter festgenommen. Der Vorfall erschüttert den sonst ruhigen Küstenort.

In der beschaulichen Küstenstadt Colònia de Sant Jordi im Süden Mallorcas hat sich ein schockierender Vorfall ereignet. Die Guardia Civil, Spaniens älteste Strafverfolgungsbehörde, hat einen 47-jährigen Portugiesen festgenommen, der verdächtigt wird, seine 74-jährige Schwiegermutter mit einer Axt getötet zu haben.

Der Vorfall, der sich am Mittwochabend, dem 25. September 2024, zutrug, hat die kleine Gemeinde mit knapp 3.000 Einwohnern erschüttert. Colònia de Sant Jordi, ursprünglich ein Fischerdorf und heute bekannt für seine malerischen Strände wie Es Trenc, ist normalerweise ein Ort der Ruhe und Erholung.

Die Ermittlungen der Guardia Civil, die neben ihrer polizeilichen Funktion auch für den Küstenschutz zuständig ist, deuten auf ein banales Motiv hin. Medienberichten zufolge soll der Verdächtige in Rage geraten sein, weil kein Bier mehr im Kühlschrank war und er kein Geld hatte, um Alkohol zu kaufen. Diese Situation eskalierte offenbar zu der schrecklichen Tat.

Es ist wichtig zu betonen, dass Spanien, trotz solcher Vorfälle, eine der niedrigsten Kriminalitätsraten in Europa aufweist. Dennoch bleibt häusliche Gewalt ein ernsthaftes Problem, mit über 50.000 gemeldeten Fällen jährlich. Um diesem Problem zu begegnen, hat Spanien spezielle Gerichte für geschlechtsspezifische Gewalt eingerichtet.

Die Vorgeschichte des Falls offenbart ein komplexes Beziehungsgeflecht. Die Tochter des Opfers hatte sich bereits im Juni 2023 von dem Verdächtigen getrennt und ihn wegen häuslicher Gewalt angezeigt. Trotz der Trennung lebte der Mann weiterhin mit seiner Ex-Partnerin und der Schwiegermutter zusammen, die zuvor lange in Deutschland und der Schweiz gelebt hatte.

Diese Tragödie wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen Mallorca, die größte Insel der Balearen, konfrontiert ist. Während die Insel jährlich über 10 Millionen Touristen empfängt und für ihre 300 Sonnentage im Jahr bekannt ist, kämpft sie auch mit den Schattenseiten des Tourismus und sozialen Problemen.

Die Balearen, zu denen Mallorca gehört, verfügen über ein eigenes Parlament und eine autonome Regierung. Neben Spanisch wird hier auch Katalanisch gesprochen, was die kulturelle Vielfalt der Region unterstreicht.

Der Fall erinnert daran, dass selbst in Regionen mit niedriger Kriminalitätsrate und hoher Lebensqualität tragische Ereignisse geschehen können. Die Schweiz, Heimat des Opfers, und Portugal, Herkunftsland des Verdächtigen, gehören zu den Ländern mit der höchsten Lebenserwartung bzw. den niedrigsten Mordraten in Europa.

Während die Ermittlungen fortgesetzt werden, bleibt die Gemeinschaft von Colònia de Sant Jordi in Trauer und Schock zurück. Dieser Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit, weiterhin gegen häusliche Gewalt vorzugehen und Unterstützungssysteme für gefährdete Personen zu stärken.

Kerstin Dresner