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Spektakulärer Komet Tsuchinshan-Atlas: Berlins beste Beobachtungsorte

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Der "Komet des Jahrhunderts" Tsuchinshan-Atlas wird ab Oktober in Berlin sichtbar. Erfahren Sie, wo und wann Sie dieses seltene Himmelsereignis am besten beobachten können.

Ein außergewöhnliches astronomisches Ereignis steht bevor: Der Komet Tsuchinshan-Atlas, auch als C/2023 A3 bekannt, wird in Kürze am Berliner Nachthimmel zu sehen sein. Dieser Himmelskörper, der bereits als "Komet des Jahrhunderts" bezeichnet wird, verspricht ein beeindruckendes Schauspiel für Astronomie-Enthusiasten und Laien gleichermaßen.

Ab dem 1. Oktober 2024 wird der Komet zunächst nur mit Teleskopen sichtbar sein. Ab dem 11. Oktober jedoch soll er bei klarem Wetter auch mit bloßem Auge erkennbar werden. Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg erklärt:

Sein Schweif könnte besonders ausgeprägt sein

Kometen, die hauptsächlich aus Eis, Staub und Gestein bestehen, entwickeln ihre charakteristischen Schweife durch Sonnenwinde und Strahlung. Interessanterweise können Kometen mehrere Schweife haben, meist einen Gas- und einen Staubschweif.

Der Name "Komet" stammt übrigens vom griechischen Wort für "langhaarig" ab, was auf ihr charakteristisches Erscheinungsbild zurückzuführen ist. Einige Kometen können sogar eine grünliche Färbung aufweisen, die durch Cyangas verursacht wird.

Am 13. Oktober 2024 wird Tsuchinshan-Atlas seinen erdnächsten Punkt erreichen, etwa 70 Millionen Kilometer von unserem Planeten entfernt. Zum Vergleich: Kometen können Geschwindigkeiten von über 70 km/s erreichen.

Für die beste Sicht auf dieses seltene Himmelsereignis sollten Beobachter die hell erleuchteten Straßen Berlins meiden. Empfehlenswerte Orte sind der Teufelsberg im Grunewald oder freie Flächen am westlichen Stadtrand. Auch das Tempelhofer Feld bietet eine gute Möglichkeit, obwohl die Eingänge ab 19 Uhr geschlossen werden.

Wer optimale Beobachtungsbedingungen sucht, sollte einen Ausflug ins Havelland in Betracht ziehen. Der Sternenpark Westhavelland, etwa 1,5 Autostunden vom Berliner Zentrum entfernt, gilt als einer der dunkelsten Orte Deutschlands und ist ein beliebtes Ziel für Hobby-Astronomen.

Tsuchinshan-Atlas wurde Anfang 2023 von Teleskopen in China und Südafrika entdeckt. Er gehört zu den seltenen Kometen, die nicht regelmäßig an der Erde vorbeiziehen. Im Gegensatz dazu kehrt der berühmte Halleysche Komet alle 75-76 Jahre zurück.

Die Entdeckung und Beobachtung von Kometen hat eine lange Geschichte. Der erste fotografierte Komet war der Große Komet von 1882. Seitdem hat die Kometologie, die Wissenschaft der Kometenforschung, enorme Fortschritte gemacht. Die NASA-Sonde Deep Impact traf 2005 absichtlich auf den Kometen Tempel 1, und die Rosetta-Mission landete 2014 erstmals auf einem Kometen.

Kometen können mehrere Millionen Jahre alt sein und sind möglicherweise Quellen für Wasser und organische Moleküle auf der Erde. Der größte bekannte Komet, Bernardinelli-Bernstein, hat einen beeindruckenden Durchmesser von 150 km.

Ab November 2024 wird Tsuchinshan-Atlas mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar sein. Astronomen gehen davon aus, dass er in absehbarer Zeit nicht wiederkehren wird. Dieses einzigartige Ereignis bietet also eine seltene Gelegenheit, einen Blick auf einen der faszinierendsten Himmelskörper zu werfen.