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Reifenpanne bei Boeing 737 Max legt Mailänder Flughafen lahm

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Vier geplatzte Reifen bei der Landung einer Boeing 737 Max führten zur vorübergehenden Schließung des Flughafens Mailand-Bergamo. Keine Verletzten, aber erhebliche Störungen im Flugverkehr.

Am Flughafen Mailand-Bergamo ereignete sich ein Zwischenfall mit einer Boeing 737 Max, bei dem vier Reifen des hinteren Fahrwerks während der Landung platzten. Dieser Vorfall führte zur vorübergehenden Schließung des Flughafens und unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen für den US-Flugzeughersteller.

Die Maschine, die aus Barcelona kam und mehr als 160 Passagiere an Bord hatte, landete sicher, und es gab keine Verletzten. Die Feuerwehr evakuierte Passagiere und Besatzung. Trotz des Vorfalls erlitt das Flugzeug keine größeren Schäden. Allerdings wurde die Start- und Landebahn auf einer Länge von 450 Metern beschädigt und muss repariert werden.

Der Flughafen Mailand-Bergamo, offiziell als "Il Caravaggio International Airport" bekannt, ist der drittgrößte internationale Flughafen im Großraum Mailand. Er wurde 1939 als Militärflugplatz eröffnet und 1970 für den zivilen Luftverkehr freigegeben. Im Jahr 2019 fertigte der Flughafen über 13 Millionen Passagiere ab, wobei Ryanair der größte Nutzer ist.

Dieser Vorfall reiht sich in eine Serie von Problemen ein, mit denen Boeing in den letzten Jahren konfrontiert war. Die Boeing 737 Max, eine Weiterentwicklung der meistverkauften 737, hatte ihren Erstflug am 29. Januar 2016. Nach zwei tragischen Abstürzen in den Jahren 2018 und 2019, bei denen insgesamt 346 Menschen ums Leben kamen, wurde ein weltweites Flugverbot für diesen Flugzeugtyp verhängt. Das Verbot dauerte in den USA 20 Monate und in der EU 22 Monate.

Die Probleme der 737 Max waren auf das MCAS (Maneuvering Characteristics Augmentation System) zurückzuführen. Boeing zahlte eine Strafe von 2,5 Milliarden Dollar wegen Betrugs im Zusammenhang mit diesen Abstürzen. Anfang dieses Jahres kamen neue Dokumente ans Licht, die schwere Mängel bei der Produktion belegen sollen.

Boeing, 1916 in Seattle gegründet und seit 2001 mit Hauptsitz in Chicago, ist nicht nur der zweitgrößte Rüstungskonzern der Welt, sondern auch ein bedeutender Akteur in der zivilen Luftfahrt und Raumfahrttechnik. Das Unternehmen beschäftigt weltweit etwa 140.000 Mitarbeiter und arbeitet eng mit der NASA zusammen.

Aktuell wird die Produktion der 737 und des Langstreckenjets 777 durch einen Streik der größten Boeing-Gewerkschaft mit 33.000 Arbeitern blockiert. Der derzeitige CEO, Dave Calhoun, steht vor der Herausforderung, das Vertrauen in das Unternehmen wiederherzustellen und die Produktion wieder auf Kurs zu bringen.

Dieser jüngste Vorfall in Mailand-Bergamo unterstreicht die Notwendigkeit für Boeing, die Qualitätskontrolle zu verbessern und das Vertrauen der Fluggäste und Fluggesellschaften zurückzugewinnen.