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Neues Leben für Harburgs Karstadt: Kultur und Flohmärkte bis 2032

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Das ehemalige Karstadt-Kaufhaus in Hamburg-Harburg wird wiederbelebt. Ab November 2024 sind Flohmärkte geplant, gefolgt von kultureller Nutzung ab Frühjahr 2025. Die Zwischennutzung läuft bis Ende 2032.

Das ehemalige Karstadt-Kaufhaus in Hamburg-Harburg steht seit über einem Jahr leer. Nun hat der Hamburger Senat Pläne für die Zukunft des Gebäudes enthüllt. Die Stadt hat das Objekt erworben, um eine spekulative Nutzung zu verhindern und eine geordnete Entwicklung sicherzustellen.

Zunächst soll das Gebäude optisch aufgewertet werden. Ab November 2024 sind Flohmärkte im Erd- und Untergeschoss geplant. Diese Phase soll bis April 2025 andauern. Flohmärkte haben in Hamburg eine lange Tradition und sind bei den Bürgern sehr beliebt. Die Sprinkenhof GmbH, die für die Verwaltung zuständig ist, steht bereits mit vier potenziellen Betreibern in Kontakt.

Im Frühjahr 2025 soll dann die kulturelle Nutzung beginnen. Die Volkshochschule Hamburg, die jährlich über 7.000 Kurse anbietet, und die Bücherhalle Harburg, Teil des Hamburger Bibliothekssystems mit 33 Standorten, haben bereits Interesse angemeldet. Auch das Archäologische Museum Hamburg, eines der ältesten Museen der Stadt, zeigt Interesse an einer Fläche.

Die Zwischennutzung ist bis zum 31. Dezember 2032 befristet. Diese Strategie folgt dem Konzept der "kreativen Stadt", das in der Hamburger Stadtentwicklung eine wichtige Rolle spielt. Zwischennutzungen sind ein bewährtes Mittel, um Leerstand zu vermeiden und gleichzeitig Raum für kulturelle und soziale Initiativen zu schaffen.

Harburg, ein Bezirk im Süden Hamburgs mit etwa 170.000 Einwohnern, erlebt seit Jahren einen Strukturwandel im Einzelhandel. Die Umnutzung des Karstadt-Gebäudes, das 1960 eröffnet wurde und lange Zeit ein wichtiger Teil der Harburger Innenstadt war, spiegelt diesen Trend wider.

Für die langfristige Zukunft des Standorts ab 2035 wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese soll verschiedene Nutzungsvarianten aufzeigen. Die Studie ist Teil der aktiven Liegenschaftspolitik Hamburgs zur Stadtentwicklung.

Die Umnutzung von Kaufhäusern ist kein auf Hamburg beschränktes Phänomen, sondern ein bundesweiter Trend. Städte suchen nach kreativen Lösungen, um leerstehende Gebäude sinnvoll zu nutzen und gleichzeitig die Innenstädte lebendig zu halten.

Birgit Stöver, CDU-Bürgerschaftsabgeordnete, hatte eine Schriftliche Kleine Anfrage zu den Plänen für das Karstadt-Gebäude gestellt. Die Antwort des Senats zeigt, dass verschiedene Ideen diskutiert wurden, darunter auch die Unterbringung von Geflüchteten, die in Hamburg ein wiederkehrendes Thema ist.

Die Pläne für das ehemalige Karstadt-Gebäude sind Teil einer größeren Vision für das "Schippsee-Quartier", ein Stadtentwicklungsprojekt in Harburg. Langfristig könnte hier ein gemischtes Quartier mit Wohnungen, Einzelhandel und Büros entstehen.

Die Umnutzung des Karstadt-Hauses in Harburg zeigt exemplarisch, wie Hamburg mit den Herausforderungen des Strukturwandels im Einzelhandel umgeht und gleichzeitig versucht, kulturelle und soziale Aspekte in der Stadtentwicklung zu berücksichtigen.

Johanna Walter

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