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Neues Altersvorsorgedepot: Flexibler Sparplan mit staatlicher Förderung

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Ab 2026 soll ein neues Altersvorsorgedepot eingeführt werden, das höhere Renditen verspricht. Es bietet staatliche Zuschüsse, Steuervorteile und mehr Flexibilität als die bisherige Riester-Rente.

Die deutsche Regierung plant eine bedeutende Reform der privaten Altersvorsorge. Ab dem 1. Januar 2026 soll ein neues Altersvorsorgedepot eingeführt werden, das Bürgern bessere Renditechancen bieten soll. Christian Lindner, Bundesfinanzminister, bezeichnet diesen Schritt als "Gamechanger" für die private Altersvorsorge in Deutschland.

Das neue Altersvorsorgedepot unterscheidet sich wesentlich von der bisherigen Riester-Rente:

  • Keine Beitragsgarantien
  • Breitere Anlagemöglichkeiten an der Börse
  • Höhere staatliche Förderung
  • Flexiblere Entnahmemöglichkeiten

Sparer können künftig frei wählen, wie sie ihr Geld investieren möchten, sei es in Aktien, Fonds oder ETFs. Dies eröffnet die Chance auf höhere Renditen, birgt aber auch mehr Risiken. Zum Vergleich: Der DAX, der wichtigste deutsche Aktienindex, hat seit seiner Einführung 1988 eine durchschnittliche jährliche Rendite von etwa 8% erzielt.

Die staatliche Förderung wird deutlich attraktiver gestaltet. Für jeden eingezahlten Euro gibt es 20 Cent Zuschuss vom Staat, bis zu einer Höchstgrenze von 3.000 Euro pro Jahr. Dies entspricht einer maximalen Zulage von 600 Euro. Zusätzlich gibt es Kinderzulagen und spezielle Förderungen für Geringverdiener und junge Menschen.

Ein weiterer Vorteil des neuen Systems sind die steuerlichen Begünstigungen. Während der Ansparphase bleiben die Erträge steuerfrei, was den Zinseszinseffekt verstärkt. Erst bei der Entnahme im Alter wird Einkommensteuer fällig. Dies ist in der Regel günstiger, da der Steuersatz im Ruhestand oft niedriger ist.

Die Flexibilität bei der Entnahme ist ein weiterer Pluspunkt. Ab dem 65. Lebensjahr können Sparer wählen zwischen einer lebenslangen Rente oder einem Entnahmeplan, der mindestens bis zum 85. Lebensjahr reicht. Dies berücksichtigt die steigende Lebenserwartung in Deutschland, die derzeit bei etwa 81 Jahren liegt.

"Das neue Altersvorsorgedepot ist ein Gamechanger für die private Altersvorsorge in Deutschland."

Christian Lindner, Bundesfinanzminister:

Trotz der Vorteile des neuen Systems bleibt die private Altersvorsorge in Deutschland eine Herausforderung. Aktuell macht sie nur etwa 7% des BIP aus, und nur etwa 12% der Deutschen besitzen Aktien. Die Reform zielt darauf ab, diese Zahlen zu erhöhen und die Altersarmut zu reduzieren, von der derzeit etwa 16% der über 65-Jährigen betroffen sind.

Für bestehende Riester-Sparer soll die Möglichkeit geschaffen werden, in das neue System zu wechseln. Allerdings kann es für einige vorteilhaft sein, bei ihren alten Verträgen zu bleiben, insbesondere wenn diese gute Konditionen bieten oder eine frühere Entnahme ermöglichen.

Die Reform der privaten Altersvorsorge ist ein wichtiger Schritt, um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen. Mit einer alternden Bevölkerung und einer steigenden Zahl von Rentnern – voraussichtlich 24 Millionen bis 2035 – ist eine effektive private Vorsorge unerlässlich, um den Lebensstandard im Alter zu sichern.