Am kommenden Samstag wird die Stadt Köln hochrangigen Besuch empfangen. Der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella und seine Tochter Laura werden im Rahmen eines Staatsbesuchs in der Domstadt erwartet. Begleitet werden sie von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Ehefrau Elke Büdenbender.
Der Besuch in Köln ist Teil einer umfassenderen Deutschland-Reise des italienischen Staatsoberhauptes. Sergio Mattarella, der seit 2015 das Amt des italienischen Präsidenten bekleidet, wird zunächst Bonn besuchen - die ehemalige Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1990. Von dort aus werden die Staatsoberhäupter eine Schifffahrt auf dem Rhein unternehmen, dem zweitlängsten Fluss Mitteleuropas mit einer Länge von 1.233 Kilometern.
In Köln angekommen, steht eine Besichtigung des berühmten Kölner Doms auf dem Programm. Der Dom, seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe und mit 157 Metern Höhe das dritthöchste Kirchengebäude der Welt, symbolisiert die reiche Geschichte der Stadt. Anschließend werden die Gäste von der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker empfangen.
Ein Höhepunkt des Besuchs wird das Treffen mit Vertretern der italienischen Gemeinschaft im historischen Rathaus sein. Köln beherbergt eine der größten italienischen Gemeinschaften in Deutschland, was die engen Beziehungen zwischen beiden Ländern unterstreicht. Insgesamt leben etwa 870.000 Italiener in Deutschland (Stand 2021). Bei dieser Gelegenheit wird Präsident Mattarella sich auch in das Goldene Buch der Stadt eintragen - eine Tradition, die in vielen deutschen Städten seit dem 16. Jahrhundert gepflegt wird.
Den Abschluss des Staatsbesuchs bildet ein Abendessen auf Einladung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst. Es findet im Festhaus der Flora im Botanischen Garten statt. Die Flora, 1864 eröffnet und ein bedeutendes Beispiel für Glasarchitektur, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und in den 2010er Jahren aufwendig restauriert.
Dieser Besuch unterstreicht die Bedeutung der deutsch-italienischen Beziehungen, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Italien ist Deutschlands fünftwichtigster Handelspartner, und beide Länder arbeiten eng in der Europäischen Union zusammen, deren Gründungsmitglied Italien seit 1957 ist. Die deutsch-italienische Handelskammer, gegründet 1921, fördert diese wirtschaftlichen Verbindungen.
Der letzte offizielle Besuch von Präsident Mattarella in Deutschland fand vor drei Jahren, im Oktober 2021, in Berlin statt. Bundespräsident Steinmeier besuchte Italien zuletzt vor einem Jahr, im September 2023. Diese regelmäßigen Treffen unterstreichen die Bedeutung der bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
"Die Beziehungen zwischen Deutschland und Italien sind von großer Bedeutung für Europa und basieren auf einer langen gemeinsamen Geschichte und Kultur."
Der Staatsbesuch in Köln, der viertgrößten Stadt Deutschlands mit über einer Million Einwohnern, verspricht ein weiterer Meilenstein in den deutsch-italienischen Beziehungen zu werden und die enge Freundschaft zwischen den beiden Nationen zu festigen.