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Iranischer Elitekommandeur nach Luftangriffen in Beirut vermisst

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Der Chef der iranischen Kuds-Brigaden, Esmail Ghaani, wird nach israelischen Luftangriffen in Beirut vermisst. Ein hochrangiger Hisbollah-Kommandeur ist ebenfalls verschollen.

Der Iran sucht derzeit nach einem seiner wichtigsten Verbindungsmänner zu militanten Gruppen in der Region. Esmail Ghaani, der Leiter der iranischen Kuds-Brigaden, wird seit den jüngsten israelischen Luftangriffen auf Beirut vermisst. Die Kuds-Brigaden, 1988 während des Iran-Irak-Krieges gegründet, sind eine Spezialeinheit der iranischen Revolutionsgarden, die hauptsächlich außerhalb des Iran operiert.

Laut Informationen von hochrangigen iranischen Sicherheitsbeamten wurde Ghaani zuletzt am vergangenen Donnerstag im südlichen Vorort Dahije von Beirut gesehen. An diesem Tag führte Israel erneut Luftangriffe auf die libanesische Hauptstadt durch. Beirut, eine der ältesten Städte der Welt mit einer über 5000-jährigen Geschichte, war in der Vergangenheit oft Schauplatz von Konflikten.

Die Kuds-Brigaden, deren Name sich auf Jerusalem auf Arabisch bezieht, spielen eine zentrale Rolle in der iranischen Außenpolitik im Nahen Osten. Sie unterhalten Verbindungen zu verschiedenen Gruppen wie der Hisbollah im Libanon, der Hamas im Gazastreifen und den Huthis im Jemen. Diese Organisationen werden vom Iran als Teil seiner "Achse des Widerstands" gegen Israel und die USA unterstützt.

Neben Ghaani wird auch der hochrangige Hisbollah-Kommandeur Haschem Safieddine vermisst. Die Hisbollah, 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet, verfügt sowohl über einen militärischen als auch einen politischen Flügel im Libanon. Ein israelischer Militärsprecher bestätigte Angriffe auf das Geheimdiensthauptquartier der Hisbollah in Beirut, konnte jedoch keine Angaben zu möglichen Opfern machen.

Ghaanis Vorgänger, Kassem Soleimani, wurde vor etwa vier Jahren bei einem US-Drohnenangriff in Bagdad getötet. Dieser Vorfall führte zu einer erheblichen Eskalation der Spannungen zwischen dem Iran und den USA. Die Stärke der Kuds-Brigaden wird auf 10.000 bis 20.000 Mitglieder geschätzt, und sie sind von mehreren Ländern als terroristische Organisation eingestuft.

Die aktuelle Situation im Libanon spiegelt die komplexe geopolitische Lage im Nahen Osten wider. Der Südlibanon war lange Zeit ein Konfliktgebiet zwischen Israel und der Hisbollah. Gleichzeitig wird der Jemen-Konflikt oft als Stellvertreterkrieg zwischen dem Iran und Saudi-Arabien betrachtet, während die Hamas seit 2007 den Gazastreifen kontrolliert.

Die Entwicklungen in Beirut könnten weitreichende Folgen für die regionale Stabilität haben. Die iranischen Revolutionsgarden, zu denen die Kuds-Brigaden gehören, wurden 1979 nach der Islamischen Revolution gegründet und haben seitdem einen bedeutenden Einfluss auf die iranische Politik und Militärstrategie ausgeübt.