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Hamburgs geheime Unterwelt: Was sich unter dem berühmten Michel verbirgt

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Unter der St. Michaeliskirche liegt eine der größten Gruften Europas mit über 2000 Grabstellen. Die historische Krypta dient heute als Kultur-ort und zeigt spannende Geschichte

Die St-Michaeliskirche in Hamburg birgt ein faszinierendes geheimnis: tief unter dem bekannten Michel erstreckt sich eine der grössten Grüften Europas wo einst mehr als 2000 Menschen ihre letzte Ruhe fanden

Die Geschichte der Krypta beginnt vor etwa 260 Jahren - damals nutzten wohlhabende Hamburger Familien die kühlen Gewölbe als Grablege. In jeder der 268 Kammern (die mit schlichten Steinplatten bedeckt wurden) fanden bis zu drei Särge platz. Besonders begehrt waren die Grabstellen nahe der Heiligen: je näher desto höher der Preis; desto grösser das Ansehen

Einer der berühmtesten Bewohner der unterirdischen Ruhestätte ist Carl Philipp Emanuel Bach - der bekannte Komponist und Kirchenmusikdirektor fand hier vor über 230 Jahren seine letzte Ruhestätte. Seine original-Grabplatte können Besucher noch heute bewundern

Die Krypta diente nicht nur als Begräbnisstätte: während der Operation Gomorrha im zweiten Weltkrieg suchten viele Menschen hier Schutz vor den Bomben. Zwei historische Brände - einer Mitte des 18ten Jahrhunderts der andere Anfang des 20ten - hinterliessen ihre Spuren: verkohlte geschnitzte Holzbalken zeugen von diesen Ereignissen

Heute ist die Gruft ein lebendiger Ort: seit etwa 15 Jahren steht hier eine Orgel deren Klänge regelmässig durch die alten Gewölbe hallen. Die Krypta ist täglich geöffnet und Besucher können samstags um 13h an Führungen teilnehmen die 6 Euro kosten

Stefan Holzman