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Hamburg plant Großunterkunft für 650 Geflüchtete in Bahrenfeld

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Hamburg richtet eine neue Unterkunft für bis zu 650 Geflüchtete im ehemaligen Selgros-Markt in Bahrenfeld ein. Die Sozialbehörde informiert Anwohner Mitte Oktober über die Pläne.

Die Hansestadt Hamburg, bekannt für ihre weltoffene Tradition und als zweitgrößte Stadt Deutschlands, steht vor einer neuen Herausforderung in der Unterbringung von Geflüchteten. Im Stadtteil Bahrenfeld, der zum Bezirk Altona gehört, plant die Stadt eine neue Großunterkunft für bis zu 650 Menschen.

Der ehemalige Selgros-Markt an der Tasköprüstraße 10 soll zu diesem Zweck umfunktioniert werden. Diese Entscheidung spiegelt Hamburgs langjährige Erfahrung in der Umnutzung von Gewerbeimmobilien für Wohnzwecke wider. Die Halle wird in sogenannte "Kompartements" unterteilt, um den Bewohnern ein Mindestmaß an Privatsphäre zu gewährleisten.

Die Sozialbehörde plant, am 15. Oktober 2024 eine Informationsveranstaltung für Anwohner und Interessierte in der Aula der Max-Brauer-Schule durchzuführen. Diese Vorgehensweise unterstreicht Hamburgs Tradition der Bürgerbeteiligung bei städtischen Projekten. Vertreter der Sozialbehörde, der Betreibergesellschaft "Fördern & Wohnen" und des Bezirksamtes Altona werden anwesend sein, um Fragen zu beantworten.

Die Notwendigkeit dieser neuen Unterkunft ergibt sich aus der aktuellen Situation in Hamburg. Derzeit sind etwa 47.000 Menschen in öffentlich-rechtlichen Unterkünften untergebracht, wobei die Kapazitäten zu 97 Prozent ausgelastet sind. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation und die Notwendigkeit zusätzlicher Unterbringungsmöglichkeiten.

Hamburg hat eine lange Geschichte der Aufnahme und Integration von Geflüchteten. Die Stadt verfügt über ein umfangreiches Netzwerk von Hilfsorganisationen und hat in den letzten Jahren mehrere Großunterkünfte eingerichtet. Der Hamburger Senat hat verschiedene Programme zur Unterstützung von Geflüchteten initiiert, darunter spezielle Sprachkurse und Maßnahmen zur schulischen Integration geflüchteter Kinder.

Die Integration von Geflüchteten ist ein wichtiges Thema in der Hamburger Politik und Gesellschaft. Die Stadt setzt dabei auf ihre Erfahrung mit der Integration verschiedener Kulturen und kann auf eine aktive Zivilgesellschaft mit vielen Freiwilligenorganisationen zurückgreifen.

Bahrenfeld, bekannt für seine Mischung aus Wohn- und Gewerbegebieten, bietet mit seiner Infrastruktur und Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz gute Voraussetzungen für die Integration der neuen Bewohner. Die Stadt Hamburg setzt bei diesem Projekt, wie auch bei anderen Stadtentwicklungsvorhaben, auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Die Einrichtung dieser neuen Unterkunft ist Teil der umfassenderen Bemühungen Hamburgs, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig den Herausforderungen der Flüchtlingsunterbringung gerecht zu werden. Mit seiner Erfahrung in der Umsetzung großer Infrastrukturprojekte ist Hamburg gut aufgestellt, diese neue Aufgabe zu bewältigen und dabei die Bedürfnisse aller Beteiligten zu berücksichtigen.

Kerstin Dresner

Politik