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Hafenarbeiterstreik in den USA gefährdet Lebensmittellieferungen

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An der US-Ostküste streiken Hafenarbeiter. Die Regierung drängt auf eine schnelle Lösung, um das Verderben von Lebensmitteln in Containern zu verhindern und Störungen im Außenhandel abzuwenden.

An der Ostküste der Vereinigten Staaten hat ein bedeutender Arbeitskonflikt begonnen. Zehntausende Hafenarbeiter haben ihre Arbeit niedergelegt, was erhebliche Auswirkungen auf den Warenverkehr hat. Besonders besorgniserregend ist die Situation für verderbliche Lebensmittel wie Bananen, die in Containern festsitzen.

Die USA sind der weltweit größte Importeur von Bananen, und diese Frucht ist die meistverkaufte in den Vereinigten Staaten. Ein durchschnittlicher Amerikaner verzehrt etwa 5,9 Kilogramm Bananen pro Jahr. Die Unterbrechung der Lieferkette könnte daher weitreichende Folgen haben.

US-Agrarminister Tom Vilsack äußerte sich zu der Problematik:

"Es schwierig sein, an die Container heranzukommen, während die Arbeit niedergelegt ist. Das ist der effektivste Weg, um die Bananen dorthin zu bringen, wo sie hingehören."

Stellungnahme des US-Agrarministers Tom Vilsack:

Die US-Regierung drängt auf eine rasche Beilegung des Konflikts, nicht nur um das Verderben von Lebensmitteln zu verhindern, sondern auch um Störungen im Außenhandel abzuwenden. Die Ostküstenhäfen sind für etwa die Hälfte des US-Containerumschlags verantwortlich und haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.

Die Gewerkschaft International Longshoremen's Association (ILA), die 1892 gegründet wurde, vertritt die Interessen der streikenden Arbeiter. Ihre Mitglieder sind für das Be- und Entladen von Schiffen sowie die Wartung der Hafentechnik zuständig. Die Gewerkschaft verweist auf die Milliardenprofite in der Container-Schifffahrtsindustrie, die besonders während der COVID-19-Pandemie Rekordumsätze verzeichnete.

Trotz eines Arbeitgeberangebots, das fast 50 Prozent mehr Einkommen vorsieht, konnte der Streik nicht verhindert werden. Die Automatisierung bleibt ein kontroverses Thema in der Hafenarbeit und könnte ein Streitpunkt in den Verhandlungen sein.

Der Zeitpunkt des Streiks ist besonders brisant, da er etwa einen Monat vor der US-Präsidentschaftswahl 2024 stattfindet. Die Wahlen, die alle vier Jahre abgehalten werden, könnten durch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Streiks beeinflusst werden.

Die US-Handelsbilanz, die seit Jahrzehnten ein Defizit aufweist, könnte durch diesen Arbeitskonflikt weiter belastet werden. Die USA sind zwar der drittgrößte Exporteur von Agrarprodukten weltweit, aber der Streik könnte auch diese Position gefährden.

Das Weiße Haus hat sowohl die ILA als auch die Arbeitgebervertretung USMX aufgefordert, eine Einigung zu erzielen. Die Situation erinnert an den letzten großen Hafenarbeiterstreik an der Westküste im Jahr 2002, der erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen hatte.

Die Containerisierung, die den Seehandel in den 1960er Jahren revolutionierte, hat die Effizienz der Häfen drastisch erhöht. Doch dieser Fortschritt wird nun durch den Arbeitskonflikt in Frage gestellt. Der Jones Act von 1920, der den maritimen Handel in US-Gewässern reguliert, könnte ebenfalls eine Rolle in den Verhandlungen spielen.

Während die Verhandlungen andauern, bleibt abzuwarten, wie sich der Streik auf die US-Wirtschaft und den globalen Handel auswirken wird. Die Lösung dieses Konflikts ist entscheidend, nicht nur für die Arbeiter und die Schifffahrtsindustrie, sondern auch für die Verbraucher und die gesamte US-Wirtschaft.