Polizei warnt vor Ausschreitungen zum Jahrestag des Hamas-Angriffs

Zum ersten Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel bereitet sich die deutsche Polizei auf Großeinsätze vor. Gewerkschaften warnen vor möglichen Ausschreitungen bei Protesten.

4. Oktober 2024, 04:52  •  0 ansichten

Polizei warnt vor Ausschreitungen zum Jahrestag des Hamas-Angriffs

Am 7. Oktober 2024 jährt sich der brutale Angriff der Hamas auf Israel zum ersten Mal. Die deutsche Polizei bereitet sich auf mögliche Ausschreitungen vor, da in den vergangenen Monaten immer wieder massive Proteste stattfanden.

Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), betonte die Erwartung an alle Menschen in Deutschland, am Jahrestag Anstand zu zeigen. Die Sicherheitsbehörden planen einen "enormen Personaleinsatz", um robust gegen potenzielle Gewalttäter vorzugehen.

In Berlin rechnet man mit einer besonders angespannten Lage. Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner GdP, äußerte große Besorgnis für die kommenden Tage. Er verwies auf die jüngst beobachtete erhöhte Gewaltbereitschaft bei propalästinensischen Demonstrationen.

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Der Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 führte zum Tod von über 1200 Menschen auf israelischer Seite und zur Entführung von etwa 250 Geiseln in den Gazastreifen. Dieser Vorfall löste den aktuellen Gaza-Krieg aus und führte zu zahlreichen, teils gewalttätigen Demonstrationen in Deutschland.

Die Hamas, 1987 während der ersten Intifada gegründet, kontrolliert seit 2007 den Gazastreifen. Dieser schmale Landstreifen von etwa 365 Quadratkilometern beherbergt rund 2 Millionen Menschen, was ihn zu einem der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt macht.

Die Lebensbedingungen im Gazastreifen sind äußerst schwierig. Über 95% des Wassers sind nicht trinkbar, die Stromversorgung ist oft auf wenige Stunden täglich beschränkt, und die Arbeitslosenquote liegt bei über 40%. Die UN hat den Gazastreifen als "unbewohnbar" bezeichnet.

Der anhaltende Konflikt zwischen Israel und der Hamas hat seit 2008 zu mehreren Kriegen geführt. Die Blockade des Gazastreifens durch Israel und Ägypten, die 2007 begann, verschärft die humanitäre Situation zusätzlich.

Die Polizei in Deutschland steht vor der Herausforderung, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu schützen und gleichzeitig mögliche Ausschreitungen zu verhindern. Die Situation bleibt angespannt, insbesondere angesichts der jüngsten Entwicklungen zwischen Israel, dem Libanon und dem Iran.

"Wir erwarten von allen Menschen in Deutschland am Jahrestag des 7. Oktober Anstand"

Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der GdP

Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, friedlich zu bleiben und die Erinnerung an die Opfer des Angriffs zu respektieren. Gleichzeitig bereiten sie sich auf alle Eventualitäten vor, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.