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Dortmund: 450 Menschen gedenken des Hamas-Angriffs auf Israel

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In Dortmund versammelten sich 450 Menschen zu einer friedlichen Demonstration zum Gedenken an den Hamas-Angriff auf Israel vor einem Jahr. Die Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen in NRW wurden verstärkt.

Am Montag, dem 7. Oktober 2024, versammelten sich in Dortmund, der drittgrößten Stadt Nordrhein-Westfalens, 450 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung. Der Anlass war der erste Jahrestag des verheerenden Terrorangriffs der Hamas auf Israel. Die Demonstration, organisiert vom Netzwerk zur Bekämpfung von Antisemitismus, verlief friedlich und ohne Zwischenfälle.

Die Veranstaltung in Dortmund, einer Stadt mit einer langen Geschichte des Kampfes gegen Rechtsextremismus, unterstrich die anhaltende Bedrohung für die Menschen in Israel. In ihrem Aufruf betonte das Netzwerk: "Obwohl der 7. Oktober nun ein Jahr her ist, ist er keineswegs vorbei. Noch immer wird das Leben der Menschen in Israel von der Hamas und ihrer Verbündeten bedroht."

Die Hamas, 1987 während der ersten Intifada gegründet und von vielen Ländern als Terrororganisation eingestuft, kontrolliert seit 2007 den Gazastreifen. Dieser kleine Küstenstreifen mit einer Fläche von nur 365 Quadratkilometern hat eine der höchsten Bevölkerungsdichten weltweit.

Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern, der seit über 70 Jahren andauert, hat auch Auswirkungen auf die deutsch-israelischen Beziehungen, die offiziell 1965 aufgenommen wurden. Die Bundesregierung unterstützt das Existenzrecht Israels uneingeschränkt.

In Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland mit der größten jüdischen Bevölkerung in Deutschland - etwa 30.000 Juden leben hier - wurden die Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen verstärkt. Herbert Reul, der Innenminister des Landes, ordnete diese Maßnahme angesichts der eskalierenden Gewalt im Nahen Osten und der bevorstehenden jüdischen Feiertage an.

Die jüdische Gemeinde in Dortmund, 1945 neu gegründet, ist Teil eines vielfältigen religiösen Lebens in der Stadt. Dortmund unterhält zudem eine Partnerschaft mit der israelischen Stadt Netanya, was die engen Verbindungen zwischen Deutschland und Israel auf lokaler Ebene unterstreicht.

Der Terrorangriff vom 7. Oktober 2023, bei dem Extremisten der Hamas und anderer Gruppen über 1.200 Menschen in Israel töteten und etwa 250 als Geiseln verschleppten, markiert das schlimmste Massaker an Juden seit dem Zweiten Weltkrieg. Dieser Angriff löste den Gaza-Krieg aus, in dem laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher rund 42.000 Palästinenser ums Leben kamen.

Die Solidaritätskundgebung in Dortmund steht im Kontext einer besorgniserregenden Entwicklung: Die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Deutschland ist in den letzten Jahren gestiegen. Um dem entgegenzuwirken, hat Nordrhein-Westfalen einen eigenen Antisemitismusbeauftragten ernannt.

In Dortmund gibt es mehrere Initiativen für den interreligiösen Dialog, die darauf abzielen, Verständnis und Respekt zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften zu fördern. Diese Bemühungen sind besonders wichtig in Zeiten erhöhter Spannungen.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland, 1950 gegründet, spielt eine wichtige Rolle bei der Vertretung jüdischer Interessen und der Förderung des jüdischen Lebens in Deutschland. Seine Arbeit ist besonders relevant angesichts der komplexen Herausforderungen, die der Nahost-Konflikt für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland mit sich bringt.

Die friedliche Demonstration in Dortmund zeigt, dass trotz der geografischen Entfernung zum Konfliktgebiet, die Ereignisse im Nahen Osten auch in Deutschland tiefe Spuren hinterlassen und zu Solidaritätsbekundungen führen.