EZB-Zinssenkung: Ratenkredite auf Tiefstand seit 18 Monaten

Nach der jüngsten EZB-Leitzinssenkung fallen die Zinsen für Ratenkredite auf den niedrigsten Stand seit April 2023. Experten raten zum Vergleich von Angeboten für potenzielle Ersparnisse.

8. Oktober 2024, 06:38  •  0 ansichten

EZB-Zinssenkung: Ratenkredite auf Tiefstand seit 18 Monaten

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kürzlich eine bedeutende Leitzinssenkung vorgenommen, die weitreichende Auswirkungen auf den Finanzmarkt hat. Diese Entscheidung, die von Christine Lagarde, der ersten Präsidentin der EZB seit November 2019, und dem EZB-Rat getroffen wurde, hat zu einem bemerkenswerten Rückgang der Zinssätze für Ratenkredite geführt.

Laut einer aktuellen Analyse des Vergleichsportals Verivox sind die Zinsen für Ratenkredite auf den niedrigsten Stand seit April 2023 gefallen. In der zweiten Septemberhälfte 2024 konnten Verbraucher mit durchschnittlicher Bonität Ratenkredite zu einem Zinssatz von 6,67 Prozent abschließen. Dies stellt einen deutlichen Rückgang gegenüber der ersten Monatshälfte dar, in der der Zinssatz noch bei 6,82 Prozent lag.

Oliver Maier, Finanzexperte und Verivox-Chef, kommentiert die Situation:

"Im langfristigen Vergleich befinden wir uns noch immer in einer Hochzins-Phase. Die erste Leitzinssenkung im Sommer hatte schon einmal kurzfristig Entlastung gebracht. Danach hatten sich die Zinsen aber wieder auf ihrem vorherigen Niveau im Bereich zwischen 6,8 und 6,9 Prozent eingependelt."

Oliver Maier, Finanzexperte und Verivox-Chef

Die EZB, die seit ihrer Gründung am 1. Juni 1998 für die Geldpolitik der Eurozone verantwortlich ist, hat mit dieser Entscheidung erneut ihre zentrale Rolle in der europäischen Wirtschaft unterstrichen. Die Zentralbank, mit Sitz in Frankfurt am Main, hat ein Inflationsziel von 2% für den Euroraum und passt ihre Geldpolitik entsprechend an.

Für Verbraucher, die größere Anschaffungen oder Investitionen planen, stellt sich nun die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für eine Kreditaufnahme. Experten raten dazu, nicht auf weitere Zinssenkungen zu warten, sondern stattdessen Kreditangebote sorgfältig zu vergleichen. Bei einem Ratenkredit über 20.000 Euro mit einer Laufzeit von sechs Jahren können Kreditnehmer durch einen Vergleich bis zu 1.000 Euro an Zinsen sparen.

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Es ist wichtig zu beachten, dass die EZB nicht nur für die Zinspolitik zuständig ist, sondern auch andere wichtige Funktionen erfüllt. Sie ist für die Bankenaufsicht in der Eurozone verantwortlich, gibt regelmäßig den "Financial Stability Review" heraus und arbeitet an einer Strategie für einen digitalen Euro.

Die aktuelle Zinssituation spiegelt die komplexe wirtschaftliche Lage in der Eurozone wider, die derzeit aus 20 EU-Mitgliedstaaten besteht. Kroatien, das jüngste Mitglied, trat erst am 1. Januar 2023 bei. Die EZB muss bei ihren Entscheidungen die unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen in all diesen Ländern berücksichtigen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die jüngste Leitzinssenkung der EZB zwar zu günstigeren Konditionen für Ratenkredite geführt hat, die Situation aber weiterhin im historischen Kontext als Hochzinsphase betrachtet werden muss. Verbraucher sollten die Entwicklung aufmerksam verfolgen und bei Kreditentscheidungen sowohl die aktuellen Zinssätze als auch ihre persönliche finanzielle Situation berücksichtigen.