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AfD-Ehrenvorsitzender Gauland kündigt politischen Ruhestand an

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Der 83-jährige Alexander Gauland, Mitbegründer der AfD, plant seinen Rückzug aus der Politik. Er wird bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr kandidieren und beendet damit seine lange politische Karriere.

Alexander Gauland, der Ehrenvorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), hat seinen bevorstehenden Rückzug aus der Politik angekündigt. In einem Interview mit der "Welt" erklärte der 83-Jährige, dass er bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr kandidieren werde.

"Ich glaube nicht, dass ich als 85-Jähriger noch richtig im Parlament bin"

Alexander Gauland zur Begründung seines Rückzugs

Gauland betonte, dass die Zeiten vorbei seien, in denen Politiker wie Adenauer oder Bismarck das Land noch im hohen Alter führten. Er fügte hinzu, dass in seinem Alter das Ende absehbar sei, sofern nichts Außergewöhnliches geschehe.

Die politische Laufbahn Gaulands ist geprägt von bedeutenden Wendepunkten. Geboren 1941 in Chemnitz, floh er 1959 aus der DDR in die Bundesrepublik. Nach seinem Studium der Rechts- und Politikwissenschaften in Marburg promovierte er 1970 über das Legitimitätsprinzip in der Staatsphilosophie.

Gauland war 40 Jahre lang Mitglied der CDU, bevor er 2013 zu den Mitbegründern der AfD gehörte. In der neu gegründeten Partei übernahm er schnell Führungspositionen. Von 2014 bis 2017 war er Fraktionsvorsitzender im Brandenburger Landtag. Bei der Bundestagswahl 2017 fungierte er als Spitzenkandidat und wurde anschließend Fraktionsvorsitzender im Bundestag.

In seiner Rolle als AfD-Politiker vertrat Gauland nationalkonservative Positionen und war maßgeblich an der Entwicklung des ersten Grundsatzprogramms der Partei beteiligt. Er geriet mehrfach wegen umstrittener Äußerungen in die Kritik, insbesondere bezüglich seiner Haltung zur deutschen Erinnerungskultur.

Vor seiner AfD-Karriere arbeitete Gauland als Journalist und war Herausgeber der Märkischen Allgemeinen. Von 1987 bis 1991 bekleidete er das Amt des Staatssekretärs in Hessen. Zudem veröffentlichte er mehrere Bücher zu politischen und historischen Themen.

Gaulands Einfluss auf die AfD ist unbestritten. Er gilt als einer der einflussreichsten Politiker in der Geschichte der Partei und war maßgeblich an der Strategie beteiligt, die AfD als "Alternative" im politischen Spektrum zu etablieren.

Mit seinem angekündigten Rückzug endet eine lange und kontroverse politische Karriere. Gaulands Entscheidung markiert einen bedeutenden Generationswechsel in der Führung der AfD, die seit ihrer Gründung vor elf Jahren zu einer etablierten Kraft in der deutschen Politiklandschaft geworden ist.

Stefan Holzman

Politik

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