Warnung: Betrüger versenden gefälschte Steuerbescheide in Sachsen

Das sächsische Landesamt für Steuern warnt vor einer Betrugsmasche mit gefälschten Steuerbescheiden. Bürger werden aufgefordert, angebliche Steuerschulden schnell zu begleichen.

3. Oktober 2024, 09:15  •  0 ansichten

Warnung: Betrüger versenden gefälschte Steuerbescheide in Sachsen

In Sachsen warnt das Landesamt für Steuern und Finanzen vor einer gefährlichen Betrugsmasche. Bürger im Freistaat erhalten zunehmend gefälschte Steuerbescheide, die täuschend echt aussehen. Diese Situation erfordert besondere Aufmerksamkeit bei der Prüfung von Steuerdokumenten.

Die betrügerischen Schreiben tarnen sich als Bescheide für das Jahr 2023 und fordern die Empfänger auf, vermeintliche Einkommensteuerschulden innerhalb einer Woche zu begleichen. Als Absender werden entweder nicht existierende "Finanzbehörden der Bundesrepublik Deutschland" oder sächsische Finanzämter mit falschen Adressen angegeben.

Um echte von gefälschten Bescheiden zu unterscheiden, gibt das Landesfinanzamt folgende Hinweise:

  • Korrekte Steuerbescheide stammen stets vom zuständigen sächsischen Finanzamt mit vollständiger Anschrift.
  • Die Zuständigkeit richtet sich nach dem Wohnsitz des Steuerpflichtigen.
  • Telefon- und Faxnummern, die mit 090- beginnen, deuten auf eine Fälschung hin.
  • Echte Bescheide in Sachsen folgen dem Steuernummern-Schema "2xx/xxx/xxxx".
  • Sie enthalten ausschließlich Bankverbindungen der Deutschen Bundesbank.
  • Erläuterungstexte, Rechtsbehelfsbelehrung und Datenschutzhinweise sind immer enthalten.
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Es ist wichtig zu wissen, dass das deutsche Steuersystem auf dem Prinzip der Selbstveranlagung basiert. In Deutschland gibt es 16 Landesfinanzbehörden, und Sachsen allein hat etwa 4 Millionen Einwohner mit 25 Finanzämtern. Der Solidaritätszuschlag, der oft in Steuerbescheiden erwähnt wird, wurde 1991 eingeführt, wird aber seit 2021 nur noch von etwa 10% der Steuerpflichtigen gezahlt.

Bei Verdachtsfällen sollten Bürger umgehend ihr zuständiges Finanzamt kontaktieren und gegebenenfalls Strafanzeige bei der Polizei erstatten. Als präventive Maßnahme empfiehlt die Behörde den Umstieg auf elektronische Steuerbescheide. Die elektronische Steuererklärung (ELSTER) wurde bereits 1999 eingeführt, und im Jahr 2023 wurden in Deutschland über 25 Millionen Steuererklärungen elektronisch eingereicht.

Es ist erwähnenswert, dass die Steuernummer in Deutschland aus 13 Ziffern besteht und die Steueridentifikationsnummer 2007 eingeführt wurde. In Deutschland gibt es über 40 verschiedene Steuerarten, und die Fristen für die Abgabe der Steuererklärung wurden in den letzten Jahren mehrfach verlängert.

Das Steuergeheimnis, geregelt in § 30 der Abgabenordnung, ist ein wichtiger Aspekt des deutschen Steuerrechts. Die erste deutsche Einkommensteuer wurde übrigens 1891 in Preußen eingeführt. Bei Streitigkeiten ist das Finanzgericht die erste Instanz der Finanzgerichtsbarkeit in Deutschland, während der Bundesfinanzhof das oberste Gericht für Steuern und Zölle ist.

Abschließend ist zu beachten, dass die Grundsteuer in Deutschland ab 2025 nach einem neuen System berechnet wird und die Steuererklärungsvordrucke jährlich vom Bundesfinanzministerium neu gestaltet werden. Diese Informationen unterstreichen die Komplexität und ständige Entwicklung des deutschen Steuersystems, was die Notwendigkeit erhöht, bei der Prüfung von Steuerdokumenten besonders wachsam zu sein.