Von Gina Wild zu vielseitiger Künstlerin: Michaela Schaffraths Wandel

Michaela Schaffrath, einst als Gina Wild bekannt, hat sich neu erfunden. In Bremen engagiert sie sich sozial, spielt Theater und vertreibt eigenen Eierlikör. Ihre Vergangenheit sieht sie kritisch.

3. Oktober 2024, 09:13  •  0 ansichten

Von Gina Wild zu vielseitiger Künstlerin: Michaela Schaffraths Wandel

Michaela Schaffrath, einst unter dem Pseudonym Gina Wild bekannt, hat eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen. Die heute 52-jährige Wahl-Bremerin hat sich von ihrer Vergangenheit in der Erotikbranche gelöst und eine vielseitige Karriere aufgebaut.

Von 1997 bis 2000 war Schaffrath als Gina Wild in der Pornobranche tätig. In dieser Zeit veröffentlichte sie neun Filme, die sich bis 2017 etwa 800.000 Mal verkauften - ein Rekord in der Branche. Trotz dieses Erfolgs erhielt Schaffrath keine Vermarktungsrechte an ihren Filmen und konnte nicht von den Einnahmen profitieren.

Nach ihrem Ausstieg aus der Erotikbranche wagte Schaffrath einen Neuanfang. Sie arbeitete als Moderatorin, Synchronsprecherin und Schauspielerin. Ihre Rollen reichten von Auftritten im "Tatort" bis hin zu Gastauftritten in beliebten Serien. Besonders bemerkenswert war ihre Hauptrolle neben Campino im Musikvideo "Warum werde ich nicht satt?" der Toten Hosen.

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2010 begann Schaffrath ihre Theaterkarriere. Sie stand über 300 Mal für das Stück "Zärtliche Machos" auf der Bühne. Aktuell ist sie Teil des Ensembles von "Das perfekte Geheimnis" im Boulevardtheater Bremen.

Seit 2019 lebt Schaffrath in Bremen, wo sie ein Stadthaus von ihrer Großmutter erbte. Inspiriert von einem alten Familienrezept, kreierte sie ihren eigenen "Advocaat Eierlikör", den sie online vertreibt. Dieses Projekt zeigt ihre unternehmerische Seite.

Schaffrath engagiert sich auch für wohltätige Zwecke. Sie ist Schirmherrin der Deutschen Selbsthilfe angeborener Immundefekte (DSAI) und unterstützt die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Zudem setzt sie sich für krebskranke Kinder ein.

In ihrem Privatleben hat Schaffrath nach zwei gescheiterten Ehen ihr Glück gefunden. Seit zehn Jahren ist sie mit dem Fotografen Carlos Anthonyo zusammen, den sie als "großes Geschenk" bezeichnet.

Rückblickend auf ihre Vergangenheit äußert Schaffrath:

"Ich wäre mit meinem heutigen Wissen damals nicht in die Pornobranche gegangen."

In einem Interview mit Markus Lanz 2011

Diese Aussage unterstreicht ihre persönliche Entwicklung und den Wunsch, sich von ihrem früheren Image zu distanzieren.

Heute ist Schaffrath als Gastkolumnistin für ein Bremer Stadtmagazin tätig und teilt ihre Entdeckungen in ihrer Wahlheimat mit den Lesern. Ihre vielfältigen Aktivitäten zeigen, dass sie weit mehr ist als ihr früheres Image als Pornodarstellerin vermuten ließ.