Umstrittene Pro-Palästina-Demo in Berlin: Thunberg anwesend

In Berlin-Kreuzberg fand eine propalästinensische Demonstration statt, bei der es zu Ausschreitungen kam. Greta Thunberg nahm an der Veranstaltung teil, die am Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel stattfand.

7. Oktober 2024, 17:39  •  0 ansichten

Umstrittene Pro-Palästina-Demo in Berlin: Thunberg anwesend

Am ersten Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel versammelten sich etwa 400 Menschen in Berlin-Kreuzberg zu einer propalästinensischen Demonstration. Die Veranstaltung, die unter dem Motto "Solidarität mit Palästina" stand, wurde von Ausschreitungen und umstrittenen Parolen begleitet.

Die Berliner Polizei berichtete über Flaschenwürfe auf Einsatzkräfte und israelfeindliche Äußerungen. Mehrere Personen wurden festgenommen. Unter den Demonstranten befand sich auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, die in der Vergangenheit für ihre Positionen zum Gaza-Konflikt kritisiert wurde.

Teilnehmer skandierten Slogans wie "Viva, viva Palästina" und schwenkten palästinensische Fahnen. Ein besonders umstrittener Ausruf war "From the river to the sea, Palestine will be free", der laut Bundesinnenministerium in Deutschland verboten ist, wenn er als Kennzeichen der Hamas verwendet wird.

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Der Nahost-Konflikt, einer der längsten andauernden Konflikte der modernen Geschichte, hat seine Wurzeln im frühen 20. Jahrhundert. Die UN-Teilungsresolution für Palästina wurde vor 77 Jahren verabschiedet, gefolgt von der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948. Seitdem gab es mehrere Phasen intensiver Auseinandersetzungen, darunter die Erste Intifada von 1987 bis 1993 und die Zweite Intifada von 2000 bis 2005.

Die Demonstration in Kreuzberg, einem für seine multikulturelle Bevölkerung bekannten Stadtteil, spiegelt die globalen Auswirkungen des Konflikts wider. Jerusalem, eine Stadt von zentraler Bedeutung für Juden, Christen und Muslime, bleibt ein Brennpunkt der Auseinandersetzungen.

Greta Thunbergs Anwesenheit bei der Demonstration unterstreicht die Verflechtung von Klimaaktivismus und geopolitischen Fragen. Die Aktivistin, die durch ihren "Schulstreik fürs Klima" im August 2018 weltweite Bekanntheit erlangte, hat sich in der Vergangenheit mehrfach mit den Palästinensern solidarisiert und Israel Völkermord vorgeworfen.

Die Berliner Polizei, die strenge Richtlinien für Demonstrationen hat, musste bereits am Vortag eine ähnliche Veranstaltung in Kreuzberg vorzeitig beenden. Der Gaza-Streifen, eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt, steht seit 2007 unter der Kontrolle der Hamas, die von vielen Ländern als Terrororganisation eingestuft wird.

Die internationale Gemeinschaft hat wiederholt zu Friedensverhandlungen aufgerufen, wobei die Zwei-Staaten-Lösung als möglicher Ansatz zur Beilegung des Konflikts diskutiert wird. Die Komplexität der Situation und die tief verwurzelten historischen und religiösen Aspekte machen eine Lösung jedoch äußerst schwierig.

"Yalla yalla Intifada", "Stoppt den Massenmord" und "Israel is terror state"

Ein Demonstrant mit Megafon rief:

Die Ereignisse in Berlin-Kreuzberg verdeutlichen, wie der Nahost-Konflikt weltweit zu Protesten und Debatten führt. Die Beteiligung von Persönlichkeiten wie Greta Thunberg zeigt, dass die Auseinandersetzung weit über die Grenzen der betroffenen Region hinausreicht und verschiedene gesellschaftliche Bewegungen beeinflusst.